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ABNER Raymond

ACCARDI Carla,

ACHT Rene-Charles

ACKERMAN Paul

ACKERMANN Max

AFRO Basadella

AGAM Jacob Gipstein

AGUAYO

ALBERS Josef

ALCOPLEY

ALECHINSKY Pierre

ALTRIPP Alo

ALVA

ALVAREZ Manuel

ANDREENKO Michel

ANNENKOV Georg

APPLEBY Theodore

ARCAY Wifredo

ARNAL Francois

AROENQUIN Carmelo

ARP Hans oder Jean

AT LAN Jean

AUGEREAU Claude







ABNER Raymond, * 1924 Kairo. Studium in Kairo. Stellt aus in den Salons von Kairo 1941 und 1942. Einzelausstellung 1948 bei Aladin. 1945 in London, 1946 nach Paris. Dort Studium an der Academie des Beaux-Arts, verläßt sie aber auf Anraten von Ma-tisse und besucht Kurse bei Othon Fricsz und Fernand Leger. Malt abstrakt seit 1952. Beteiligt sich an Ausstellungen in verschiedenen Pariser Salons, auch in Jugoslawien und Venezuela. Einzelausstellung 1956 in der Galeric Denise Rene in Paris. Bezeichnet sich als einzigen ungegenständlichen ägyptischen Maler. Lebt in Paris.

ACCARDI Carla, * 1924 Trapani, Italien. Beteiligt sich an Gruppenausstellungen in Florenz und Mailand sowie 1948 an der Biennale von Venedig. Einzelausstellung 1956 in der Galerie Stadler in Paris. «Automatische» weiße Schriftzeichen auf schwarzem Grund. Lebt in Rom.

ACHT Rene-Charles, * 1920 Basel. Studi an der Akademie seiner Geburtsstadt. Erste Einzclausstcllung 1947 in der Galeric Moos in Genf. Hält sich längere Zeit in Skandinavien auf (1947-1950) und bereist anschließend Frankreich, Italien, Holland. Kommt im Laufe des Jahres 1948 zur abstrakten Malerei. Beteiligt sich 1951 und 1952 am Salon des Rcalites Nouvelles in Paris. Ausstellungen in Basel (1940), Helsinki (1947), Kopenhagen (1951), Zürich (1951) und Mailand (1952). Lebt in Basel.

ACKERMAN Paul, * 1908 Jassy, Rumänien. Kommt mit vier Jahren nach Frankreich. Philosophie- und Rechtsstudium in Paris, Doktor der Rechte. Unterricht an der Academie Moderne bei Fernand Leger. Ermutigt und beraten durch den Maler Bonnard. Seit 1947 mehrere Einzelausstellungen in der Galerie Creuze in Paris. Eine Serie abstrakter Werke aus dem Jahr 1944 wurde noch nie ausgestellt. 1955 neue abstrakte Phase (großformatige polychrome Kompositionen). 1956 Ein-zclausstellung in der Galleria dell' Grattacielo in Mailand. Lebt in Paris. Paul Ackerman zeigt als Ergebnis einer langen künstlerischen Ausbildung in seinen vielfältigen Kompositionen hervorragende technische Qualitäten und einen überraschenden Einfallsreichtum. Man denkt bei seinen Werken manchmal an Klee-Bilder von ungewohnten Formaten. Glückliche Verbindung von graphischen Elementen (die an chinesische Kalligraphie erinnern) mit plastischer Textur. - Bibl. Ausstellungskatalog des Frankfurter Kunstkabinetts (1956).

ACKERMANN Max, * 1887 Berlin. Schüler von Henri van de Velde in Weimar. Besucht die Akademien in Dresden und München, dann Schüler von Adolf Hölzcl in Stuttgart. 1926 in Paris und in der Nor-mandie. 1930 Professor in Stuttgart. Ausstellungsverbot, dann Lehrverbot (1936) durch das nationalsozialistische Regime. Nach 1945 zahlreiche Ausstellungen in Deutschland. Lebt in Stuttgart. Ackermann nennt seine Kunst «absolute Malerei». Sehr gepflegte Technik eines Malers, der offenbar einen persönlichen Stil auf musikalische Gesetze gründen will. Begriffe wie Thema, Kontrapunkt, Satz, Melodie, Begleitung beschäftigen ihn. «Anfang und Ende der Malerei Ackermanns ist das Bemühen um gesetzmäßige Wahl und Zusammenstellung der Farben zu bewegter Ordnung und geordneter Bewegung» (Kurt Leonhard). - Bibl. Otmar Domnick: Die schöpferischen Kräfte der abstrakten Malerei (Stuttgart 1947); Will Groh-mann: Max Ackermann (Stuttgart 1955).

AFRO Basadella, * 1912 Udine, Italien. Erste Ausstellung 1920 in der Galerie II Mi-lionc in Mailand. Anfänglich vom Kubismus beeinflußt. Kam allmählich zur Abstraktion. Bestätigt sich in letzter Zeit auf diesem Gebiet durch ein ungewöhnliches koloristisches Temperament und eine Eleganz der Formen, die den kultivierten Maler verraten. 1950 Aufenthalt und Ausstellung in New York (Vivi-ano Gallery). Lebt in Rom. - Bibl. Quelques jeunes, Cahiers d'Art Nr. 1 (Paris 1950); Ausstellungskatalog der Kestner-Gesellschaft (Hannover 1953); Vcnturi: Ajro, Commentari (Florenz 1954).

AGAM Jacob Gipstein,* 1928 in Israel.Sohn eines Dorfrabbiners. Studium an der Kunstschule Bezabeel in Jerusalem, dann in Paris im Atelier d'Art Abstrait (1951). Reisen nach Italien, Holland, Belgien und der Schweiz. 1953 Einzelausstellung in der Galerie Craven in Paris, zeigte dort Werke mit verschiebbaren Bildelementen. Beteiligt sich 1955 an der Ausstellung «Mouvement» in der Galerie Dcnise Rene in Paris. Im selben Jahr abstrakte Expe-rimentalfilmc. 1956 Einzelausstellung in der Galeric Dcnise Rene. Lebt in Paris. Agam ist ein einfallsreicher Künstler, seine Werke mit abnehmbaren, verschiebbaren oder drehbaren Bildelementen sind in leuchtenden Farben gehalten. Geometrische, aber sehr vielfältige Formen. Gestaltet auch Bilder auf Holz mit dreieckigen Facetten, die je nachdem, ob man sie von links, rechts oder von vorn betrachtet, Farbwert (und Farbtemperatur) ändern. All diese Experimente könnten mit Nutzen für die Architektur verwendet werden.

AGUAYO * 1926 Sotillo de la Ribera, Spanien. Malt seit 1945. Kommt 1952 nach Paris. 1955 Einzelausstellung in der Galerie Jcannc Bucher in Paris, zeigt dort abstrakte Werke mit stark pastosem Farbauftrag, aber zarten Farben. Lebt in Paris.

ALBERS  Josef, * 1888 Bottrop, Westfalen.  1913-15 an der Berliner Akademie, dann in Essen und München. Studiert am Bauhaus in Weimar, 1925-33 Professor am nach Dessau verlegten Bauhaus. 1933-50 Professor am Black Mountain College (North Carolina, USA). Seit 1950 Professor an der Yale University in New Haven. Längerer Aufenthalt in Südamerika und Mexiko. Zahlreiche Ausstellungen in den Vereinigten Staaten. Lebt in New Haven (USA). Hervorstechendstes Merkmal an Albers' Kunst ist die Suche nach Überraschung durch ruhigste und reinste Mittel. Seine Kunst zeigt die unendliche Vielfalt der Motive, die sich aus der geradlinigen Geometrie gewinnen lassen. - Bibl. American Abstract Artists (New York 1946); Collec-tion of the Societe Anonyme (New Haven 1950); Spirale J (Bern 1955); College Art Journal Nr. 15 (New York 1956).

ALCOPLEY (Dr' Alfred L" CopIey)' * 1910 Dresden. 1937 nach den Vereinigten Staaten. Amerikanischer Staatsbürger. Zahlreiche Ausstellungen in New York, der Schweiz, Deutschland und Holland. Seit 1952 in Paris. Beteiligt sich 1953 und 1955 am Salon des Realites Nouvelles. 1955 Ausstellung von Zeichnungen in der Rose Fried Gallery New York. Ausstellungen in Amsterdam (Stedelijk Museum), Brüssel (Palais des Beaux-Arts) und Paris (Galerie Bing). Alcopleys Werk hat teil an der großen kalligraphischen Bewegung, die in Ostasien ihren Ursprung hat, zu der aber heute amerikanische Maler wie Tobey, Kline und Tomlin gehören. Seine oft sehr kleinformatigen Zeichnungen sind zugleich dicht und doch luftig und von unbestreitbarem Reiz. -Bibl. Bokuhi Nr. 16 (Kioto, September 1952); Kunstwerk Nr. 3-4 (Baden-Baden 1953); Seu-phor: Bcritures, dessins d'Alcopley, Les Nourritures terrestres (Paris 1954); Katalog des Stedelijk Museum (Amsterdam 1955); Seu-phor: Deux peintres americains, Galerie Bing (Paris 1956).

ALECHINSKY Pierre * 1927 Studium in Brüssel an der Ecole superieure d'Architecture et d'Art decoratif. Beteiligt sich mehrfach an Gruppcnausstellun-gen in der Galerie Macght in Paris. In Brüssel Vorkämpfer der Bewegung und der Zeitschrift «Cobra». 1951 nach Paris. Arbeitet bei S. W. Hayter im Atelier 17. Einzelausstcllungen in Amsterdam, Paris (Galerie Nina Dausset 1954) und Brüssel (Palais des Beaux-Arts 1955). 1955 Reise nach Japan. Lebt in Paris. Die besten Bilder von Alechinsky bestehen aus Flächen, bedeckt mit einer Menge dichtstehender abstrakter Zeichen, die zwanglos untereinander geordnet sind. - Bibl. Emporium Vol. 121 (Bergamo 1955).

ALTRIPP Alo, * 1906 Altrip. Besucht die Kunstgewerbeschulc Mainz, die Meistcrschule für das Malerhandwerk und die Akademie für Kunst und Gewerbe Dresden. 1928-1929 Theatermaler in Wiesbaden. Beteiligt sich 1933 an einer Gruppenausstellung im Folkwang-Museum Essen, die von den Nazis geschlossen wird. 1927-1929 Arbeiten im Sinn der «Neuen Sachlichkeit», 1929-1930 Abkehr von der gegenständlichen Malerei. Befreundet mit Jawlensky, besucht Paul Klee in Bern und Feininger in New York. Zusammentreffen mit Santomaso in Venedig, mit Gerard Schneider und Soulages in Paris. Seit 1946 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in Marburg, Konstanz, Houston (USA), New York, München u. a. 1949 auf Einladung der Barnes

Foundation Studienreise nach den Vereinigten Staaten. 1956 Retrospektivausstellung in Wiesbaden. Beteiligt sich an den Ausstellungen der «Pfälzischen Sezession» und an der «Großen Kunstausstellung München». Lebt in Wiesbaden. «Anfangs rein abstrakt, kam ich schon 1934 zu einer Malerei aus dem Emotionellen. Seitdem ist mein Schaffen ein Sichtbarmachen, Zeichensetzen für Lichtkräfte, Wachstumskräfte, für das Organische, Kosmische, Spirituelle. Meine Bilder sind keine Kompositionen» (Alt-ripp). - Bibl. Die Kunst (München, April 1957).

ALVA *1901 Berlin. Aufgewachsen in Ulanow (Galizien). Musikstudium am Berliner Konservatorium. Verdient eine Zeitlang seinen Lebensunterhalt als Buchdrucker. Während eines ersten Aufenthalts in Paris im Jahre 1928 beginnt er zu malen. Beteiligt sich 1932 am Salon d'Automne. 1934 Reise nach Palästina und erste Einzclausstellung. 1945 erste abstrakte Werke (Dynamische Komposition). Einzelausstellungcn in London (Leiccstcr Gal-lery), New York. Jerusalem und Brüssel. Lebte 1935-55 in England, seither in Paris. Geschickte Farbzusammenstellungen erweisen ihn als fähigen Koloristen, der mit einfachsten Mitteln erstaunliche Effekte zu erzielen weiß. - Bibl. Herbert Read und Maurice Collis: Alva, recent paintings and dra-wings (London 1951); R. van Gindertael: Alva (Paris 1955).

ALVAREZ Manuel,* 1923 Buenos Aires. Malt seit 1942. Geht vom Gegenständlichen aus, wendet sich seit 1951 der Abstraktion zu und gelangt zwei Jahre später zur reinen geometrischen Abstraktion. Seit 1949 zahlreiche Einzelausstellungen in Buenos Aires. 1954-1955 Ausstellungen in der Galerie La Rouc in Paris.

ANDREENKO Michel (Netchitailo), * 1895 Kherson, Rußland. Studiert in Petersburg, stellt 1916 kubistische Werke aus. 1920-22 Aufenthalt in Bukarest, entwirft cubo-futuristische Dekorationen für die dortige Oper. Fertigt in Prag und Paris konstruktivistische Dekorationen und Gemälde. Stellt 1926 in Wien und London, 1929 in New York aus, beteiligt sich wiederholt an verschiedenen Pariser Salons. Lebt in Paris.

ANNENKOV Georg, * 1894 Petropawlowsk, Kamtschatka. Sohn eines politisch Verbannten. 1898 nach Petersburg. 1911 bis 1913 in Paris, beteiligt sich 1913 am Salon des Independants. Kehrt nach Rußland zurück, schließt sich dem Cubo-Futurismus eines Tatlin und Malewitsch an, Ausstellungen im Salon Dobytschina und in der Union der Jugend. Illustriert 1918 Die Zwölf, ein Gedicht von Alexander Blök. Errichtet 1920 Freilichtdekorationen für die Massenschauspiele. Im folgenden Jahr veröffentlicht er sein berühmtes Manifest «Das zu Ende gedachte Theater». Stellt dann im Institut der Bildkultur in Leningrad große ungegenständliche Montagen aus, die aus verschiedenen Metallen konstruiert und zum Teil farbig bemalt sind. Diese Werke blieben in Rußland, über ihr weiteres Geschick ist nichts bekannt. Kommt 1925 wieder nach Paris, um die Sowjetunion auf einem internationalen Zeichnerkongreß zu vertreten. Läßt sich dann endgültig in Frankreich nieder und stellt in verschiedenen Salons gegenständliche Bilder aus. Kommt 1946 mit großformatigen Werken wieder zur Abstraktion zurück. Bei diesen Kompositionen verwendet er pastosen Farbauftrag und reliefgebende Elemente, so vor allem Schnüre und ähnliches Material. Lebt in Paris.

APPLEBY Theodore, * 1923 New Jersey, USA. 1938-1939 Studium bei John Corneal. Lernt 1945-1946 in Yokohama die japanische Graphik kennen. Besucht 1950-1953 das Atelier von Fernand Leger in Paris. Beteiligt sich an Gruppenausstellungen in Paris, New York und Portugal sowie am Salon des Reali-tes Nouvcllcs (1950 und 1951). Lebt in Paris.

ARCAY Wifredo, * 1925 Habana. Studiert Malerei und Bildhauerei an der Kunstakademie in Habana (1943-1945). 1949 nach Paris. Das Zusammentreffen mit der Malerei Miros führt ihn zur Abstraktion. Besucht das Atelier d'Art Abstrait von Dewasne und Pillet (1950-1952). Beteiligt sich an mehreren Salons und Gruppenausstellungen. 1952 Ein-zelausstcllung in der Galerie Arnaud in Paris. In seinem Atelier entstanden zahlreiche Siebdruckreproduktionen von Werken abstrakter Meister, besonders jene für zwei von der Zeitschrift Art d'aujourd'hui 1953 und 1954 veröffentlichte Alben. Lebt in Paris.

AROENQUIN Carmelo, * 1913 Rivera, Uruguay. Besuchte in Brasilien eine Schule der Mansten. 1930 Reise durch den Urwald von Brasilien und Argentinien. 1935 nach Montevideo, wo er in Vorträgen des aus Europa zurückgekehrten Torres-Garcia zum ersten Mal von abstrakter Kunst hört. 1938 nach Buenos Aires. Lernt 1941 auf einer Reise nach Rio de Janeiro Vieira da Silva und deren Gatten Arpad Szenes kennen. Veröffentlicht im Januar 1944 die einzige Nummer der Zeitschrift Arturo und ein Manifest, in dem sich im Keim schon alle Ideen der A/a^/'-Bcwegung finden. Befreundet mit Vincent Huidobro, Torres-Garcia, Rothfuss, Maldonado, Kosice. 1945 erste Ausstellung von "Werken mit «unregelmäßigem Rahmen». 1946 begründet er mit mehreren Freunden die Madi-Bewegung am Institut des Etudes francaises in Buenos Aires und veröffentlicht mehrere madistischc Manifeste. 1948 Ausstellung Arte Madi im Atelier des Malers Martin Blaszko. Kommt 1948 nach Paris. Begründet dort 1950 den wissenschaftlichen Madismus. Ausstellungen in verschiedenen Galerien (Colette Allendy, Suzanne Michel) und mehrfache Beteiligung am Salon des Realites Nouvelles. 1953 bis 1956 in Südamerika. Lebt in Paris. Arte Madi, zu deren wichtigsten Vertretern Arden Quin zählt, erstrebt Beweglichkeit der Kunst und zeigt Gemälde in unregelmäßig geformten Rahmen, die manchmal aus mehreren Teilen zusammengesetzt sind. Aber der Madismus beschäftigt sich auch mit anderen Problemen, und Arden Quin schreibt: «Bis zu meiner Ankunft in Paris hatte ich weder Mondrian noch Malewitsch, und schon gar nicht den Malewitsch des ,iveiß auf weiß' verstanden. Angesichts des Werks von Vantongerloo wurde ich mir zum ersten Mal dieses Problems bewußt. Heute, mit der Gründung des wissenschaftlichen Madismus, halte ich das Weiß für die gestalterische Grundlage dieser neuen Richtung. Für mich ist das Weiß nicht eine Relation wie für Mondrian, nicht Ausdruck der Leere wie für Vantongerloo, sondern eine gestalterische Wesenhaftigkeit, Licht und Raum, Funktion und Schöpfung.»

ARNAL Francois, * 1924 La Valette, Frankreich. Besucht das Gymnasium in Toulon; studiert Rechtswissenschaft in Aix. Betätigt sich seit 1944 ausschließlich als Maler. Seit 1948 in Paris. Einzelausstellungen: 1950 in der Galerie Drouant-David; 1953 in der Galerie Craven. Hat die Entwürfe für riesige abstrakte Wandteppiche für ein öffentliches Gebäude in Saarbrücken ausgearbeitet.

ARP Hans oder Jean, * 1887 Straßburg. 1904 in Paris erste Begegnung mit der modernen Malerei, die einen tiefen Eindruck bei ihm hinterläßt. 1907 an der Akademie in Weimar, 1908 an der Academie Julian in Paris. Laßt sich 1909 in Weggis (Schweiz) nieder, trifft dort Klee. 1912 Begegnung mit Kandinsky und Beteiligung am Blauen Reiter (München 1912 bis 1913). 1914 in Paris. 1915 nach Zürich, wo er im Dezember in der Galerie Tanner seine ersten abstrakten Werke ausstellt. Zusammen mit Sophie Taeuber Experimente in Klebebildern. Begründet 1916 mit Tzara, Ball, Hülsenbeck und Janco den Dadaismus. Mit Max Ernst 1919 nach Köln. Heiratet 1921 Sophie Taeubcr. Läßt sich 1926 in Mcudon nieder und wird Mitglied der surrealistischen Gruppe (1926-1930). Malt zusammen mit Sophie Taeuber und Theo van Doesburg die Räume des Cafes «Aubette» in Straßburg (1928) aus. 1930 Mitglied der Gruppe «Cercle et Carre», 1932-1934 der Gruppe «Abstrac-tion-Crcation». Arbeitet während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit Sonja De-launay und Magnelli in Grasse. Verliert 1943 seine Gattin durch Unfall in der Schweiz. 1949 und 1950 Reisen nach Amerika. 1952 und 1954 Reisen nach Griechenland. 1956 wichtige Retrospektivausstellung in Bern (Ausstellung Arp-Schwitters). Lebt abwechselnd in Meudon und Basel. Arp ist in erster Linie Bildhauer, aber er schuf Bedeutendes auf dem Gebiet der Papiers colles (Klebebildcr) und des Holzschnitts. Er hat seit der Gründung des Dadaismus einen großen Einfluß ausgeübt. Sein persönlicher Stil ist jedoch in seiner äußersten Einfachheit unnachahmlich - unnachahmlich und unerklärlich wie die Kunst der Kinder. Die Entwicklung seines Schaffens zeigt, wie sich unter der Hand des Künstlers eine elementare Form immer mehr bereichern und vertiefen kann, ohne deshalb je aufzuhören, elementar zu sein.

Bibl. Arp und Lissitzky: Les Ismes de l'art (1925); Phoenix Nr. 3 (1947); On my way, Gedichte und Aufsätze von Arp (New York 1948); Scuphor: V Art abstrait, ses origines, ses Premiers maitres (Paris 1949); Seuphor: Arp, Sidney Janis Gallcry (New York 1949); Onze peintres vus par Arp (Zürich 1949); Collection of the Societe Anonyme (New Ha-ven 1950); Seuphor: Arcadie d'Arp, La Hüne (Paris 1950); Derriere le Miroir Nr. 33, Galeric Maeght (Paris 1950); Dada painters and poets (New York 1951); Jemoignages pour l'art abstrait (Paris 1952); Arp: Dreams and projeets (New York 1952); Gicdion-Wclckcr: Urelemente . . ., Das Werk (1952); Seuphor: Mission spirituelle de l'art, Galerie Berggruen (Paris 1953); Knaurs Lexikon moderner Kunst (München 1955); Das Kunstwerk Nr. 2 (Baden-Baden 1955); Marcel Jan: Jalons d'Arp, Les Lettres Nouvelles (Paris, Februar 1956); Meyer: Arp und Schwitters, Mitteilungen Nr. 5 (März 1956); L'Oeil (Paris, April 1957). - Arp illustrierte zahlreiche Gedichtsammlungen seiner Freunde mit abstrakten Holzschnitten, so Hülsenbeck: Phantastische Gebete (1916), Die New Yorker Kantaten (1952); Tzara: Vingt-cinq poemes (1918), Cinema Calendrier du cceur abstrait (1920), De nos oiseaux (1923); Bryen: Temps troue (1952); Frey: Kleine Menagerie (1955).

AT LAN Jean, * 1913 Constantine, Algerien. «Ich bin jüdisch-berberischer Abstammung wie mehr oder weniger fast jedermann in meiner Heimatstadt, einer Stadt, die so alt ist wie Jugurtha, die einst die Hauptstadt Numidicns war und aus Felsen, Schluchten, Adlernestcrn und Kakteen erbaut ist. Die im Museum meiner Geburtsstadt hängenden Bilder haben es allerdings nicht vermocht, in meiner Jugend mein Interesse für die Malerei zu wecken, und so kam ich eines schönen Tages nach Paris, um an der Sorbonne meine Philosophie-Prüfung abzulegen. Meine Berufung zum Maler? Ich glaube, daß der unmittelbare Anlaß die Lage meiner Wohnung in der Rue de la Grande-Chaumiere war . . . Von den Kriegsjahren will ich lieber nicht allzuviel sprechen (meine Frau und alle meine Angehörigen wurden von den Nazis eingesperrt, mein Bruder fiel im Einsatz und ich selbst war an allen möglichen Orten inhaftiert, unter anderem auch in Sainte-Anne, einem Irrenhaus). 1944 erste Ausstellung in einer kleinen Galeric in der Rue de Scvres, bald darauf schickte ich einige Bilder zum Salon des Surindepcndants (diese Bilder erwarb die Sammlung Gertrudc Stein); dann folgte eine Ausstellung in der Galerie Dcnise Rene. 1945 arbeitete ich in den graphischen Ateliers von Mourlot an Schwarz-Weiß-Lithographien zur Illustration von Kafkas Beschreibung eines Kampfes. 1947 Einzelausstellung in der Galerie Maeght und Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen in Frankreich und anderen Ländern. Mein Werk ist in einigen französischen und ausländischen Museen und in Privatsammlungen vertreten. Michel Ragon hat mir eine Studie gewidmet unter dem Titel L'Architecte et le Magicien» (Atlan). Lebt in Paris. «Wie Chagall, versteht es Atlan, uns unmögliche Töne aufzuzwingen. Die Orangefarben Atlans sind ebenso ungewöhnlich wie die violetten Farbtöne bei Chagall, ebenso drängend, ebenso zerreißend, ebenso gefühlsbela-dcn. Wie Soutine, drückt er sich oft durch eine Heftigkeit in der Farbgebung aus, die die Linien und Flächen zerreißt, liebt er die Farben und gefällt sich in düster-glutvollen Tönen» (Leon Degand).

AUGEREAU Claude, * 1927 Chartres. Besucht die Schule in Chartres, dann drei Jahre Studium auf der Ecolc des Arts appliques in Paris. Ein Jahr an der Aca-demie Frochot unter der Leitung von Metzin-gcr und Audebes. Erst durch Magnelli, dann durch Vasarely beeinflußt. Beteiligt sich an mehreren Pariser Salons und an Gruppenausstellungen. Lebt in Paris.