C

CADORET Michel

CAGLI Corrado

CAHN Marcelle

CALCAGNO Lawrence

CALLIYANNIS Manolis

CALMIS Charlotte

CAMARO Alexander

CAPOGROSSI Giuseppe

CARLSTEDT Birger Jarl

CARLSUND Otto Gustaf

CARO Anita de

CARRADE Michel

CARRENO Mario

CARREY Georges

CAVAEL Rolf

CAVALLON Giorgio

CAZIEL Casimir Zielenkiewicz

CHAPOVAL Jules

CHARCHOUNE Serge

CHASTEL Roger

CHELIMSKY Oscar

CHERMAYEFF Serge Iwan

CHESNAY Denise

CHILDS Bernard

CITRON Minna

CLARK Edward

CLAUSEN Fransiska

CLOSON Henri J

COGGESHALL Calvert

COHEN Harold

COLLIGNON George

COMPARD Emile

CONGDON William

CONOVER Robert

CONSAGRA Pietro

CONTE Michelangelo

COPPEL Jeanne

CORBETT Edward

CORNEILLE Cornelis van Beverloo

CORPORA Antonio

CORSI Carlo

COULON Jean-Michel

COVERT John

CRAWFORD Ralston

CRIPPA Roberto

CROWLEY Grace



CADORET Michel, * 1912 Paris. Besucht die Ecole des Beaux-Arts in Paris und die Werkkunstschule in Düsseldorf. Reisen nach Amerika und Ägypten, wird im September 1939 Soldat und gerät im Juni 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft. Es gelingt ihm, aus einem Gefangenenlager in Frankreich zu entkommen; er gelangt nach Casablanca, meldet sich dort wieder zum Militärdienst und macht den Feldzug in der Nor-mandie und durch Deutschland mit. Seit 1947 als Buchillustrator tätig, beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen (so z. B. an France comes to you, einer Wanderausstellung durch die Vereinigten Staaten). Verbringt drei Jahre in Mexiko, wo er im Dorf Erongaricuaro (Mi-cheacan) arbeitet. Einzelausstcllungen 1953 und 1954 in New York, 1955 in Paris (Galerie Furstenberg). Lebt abwechselnd in New York und Paris. - Bibl. Dix tapisseries de Michel Cadoret, Ausstellungskatalog der Galerie Furstenberg (Paris 1955).

CAGLI Corrado, * 1910 Ancona, Italien. Befaßt sich erst mit großformatiger Wandmalerei, dann Weiterbildung in den Vereinigten Staaten. Kommt nach einer langen Entwicklung zur abstrakten Kunst. Ausstellungen in verschiedenen Städten Italiens, in Paris, Zürich, New York und San Francisco. Lebt in Rom. — Bibl. Quelques jeunes, Cahiers d'Art Nr. 1 (Paris 1950).

CAHN Marcelle, * 1895 Straßburg. Ausbildung in Straßburg. Während des Ersten Weltkriegs in Berlin, in Verbindung mit den Künstlern des «Sturm». 1919 nach Paris. Lernt Vuillard, Maurice Denis, Latapie und Christian Berard kennen. 1922 in Zürich Begegnung mit Munch. Besucht 1925 das Atelier von Fernand Leger, beteiligt sich im selben Jahr an der Ausstellung «Art d'aujourd'hui», 1926 an der Ausstellung der «Societe Anonyme» im Brooklyn Museum. Wird 1930 Mitglied der Gruppe «Cerclc et Carre», lernt Mondrian und Arp kennen. Stellt regelmäßig im Salon des Realites Nouvellcs aus. Lebt in Paris. Nüchterne, monochrome Werke mit meist sehr einfacher geometrischer Linienführung.

CALCAGNO Lawrence, * 1916 San Francisco. Autodidakt. Reisen nach dem Orient und nach Mexiko. Einzelausstellungen in New Orleans (1945), San Francisco (1948) und Florenz (1950 und 1952). Beteiligt sich während eines Aufenthaltes in Paris (1952-1953) an mehreren Gruppenausstcllun-gen. Nach einer Reise durch Nordafrika kehrt er nach Paris zurück und stellt 1955 im Studio Fac-chetti aus. Im selben Jahr Ausstellung in der Martha Jackson Gallery in New York. Lebt zur Zeit in New York. Calcagno bevorzugt vor allem dunkle und schwarze Farbtöne, was seiner Malerei einen düsteren, fast bedrückenden Charakter verleiht. In Technik und Farbsetzung lehnt er sich stark an Pollock und Rothko an, doch ist er thematisch durchaus selbständig. Seine neuesten Werke haben sein Können bestätigt. «In Paris hat Calcagno seine innere Ordnung gefunden und die Befreiung von der Tyrannei der chaotischen Naturkräfte mit ihren zu weitgespannten Forderungen» (Restany).- Bibl. Kuh: New talent in the USA, Art in America Nr. 1 (Springfield 1956).

CALLIYANNIS Manolis, * 1926 Lcsbos, Griechenland. Während des Krieges Pilot der R. A. F. Beginnt mit fünfzehn Jahren zu malen, studiert aber daneben (bis 1947) Architektur an der Universität von Johannesburg (Südafrika). Kommt 1948 nach Paris. Ausstellungen in der Galerie Arnaud in Paris, bei Gimpel in London sowie in Belgien und in Amsterdam. Lebt in Paris.

CALMIS Charlotte, * 1918 Aleppo, Syrien. Kommt mit siebzehn Jahren nach Paris, besucht die Ateliers von Lhote, Gro-maire, Lurcat. Befreundet mit Jacques Villon, der ihr künstlerischer Ratgeber wird. Beteiligt sich 1947 an der Ausstellung «Les mains eblouies» in der Galeric Maeght. 1953 Einzcl-ausstcllung in der Galerie Arnaud. 1956 Reise nach Kairo, stellt dort aus. Lebt in Saint-Tropez. Impulsive Malweise in kräftigen Farben, die seit 1955 maßvoller wurde, ohne ihre Wärme zu verlieren.

CAMARO Alexander, * 1901 Breslau. Studiert Musik, dann Malerei an der Breslauer Akademie. 1927 eigene Malschule, erste abstrakte Versuche (Verbindung von Farbe, Wort und Ton). Studium bei der Tänzerin Mary Wigman in Dresden. Während des Dritten Reiches Ausstellungsverbot, Bühnentätigkeit. Seit 1945 wieder als freier Maler tätig; erst gegenständlich, kommt abstrahierend bald zu seiner jetzigen Ausdrucksform. 1946 erste Ausstellung in der Galeric Rosen (Berlin). 1951 Kollektivausstellung in Berlin, erhält den Berliner Kunstpreis, wird Professor an der Berliner Hochschule für bildende Künste. Ausstellungen in Deutschland, beteiligt sich an Gruppenausstcllungcn in Pitts-burgh, Lissonc, Tokio, Paris sowie an der Biennale von Säo Paulo. Lebt in Berlin. «Mein Grundsatz: Jede vorhandene Form ist von Grund auf notwendig vorhanden, sonst wäre sie nicht existent. Deshalb Toleranz aller auch abseitigster Äußerungen auf dem Gebiete der Malerei. Wachheit und Ahnungsvermögen müssen sich in ständiger Wechselwirkung ergänzen» (Camaro). - Bibl. Cahiers d'Art Nr. 2 (Paris 1952); Händler: Deutsche Maler der Gegenwart (Berlin 1956).

CAPOGROSSI Giuseppe, * 1900 Rom. Studiert Rechtswissenschaft, widmet sich dann der Malerei. 1927-1932 in Paris. Gründet in Rom gemeinsam mit den Malern Cagli und Cavalli die «Gruppo Romano», dann die Gruppe «Origine», der er bis 1951 angehört. Beteiligt sich seit 1928 an den Biennalen von Venedig sowie an zahlreichen Ausstellungen in Paris, Wien, Prag, Budapest, Warschau, New York, Buenos Aires, London, Bern und Berlin. Lebt in Rom. Das abstrakte Schaffen Capogrossis ist die endlose Variation eines einzigen Themas, einer Art Klaue oder Dreizack, den er zu den ungewöhnlichsten Formen umgestaltet. - Bibl. Seuphor: Capogrossi, Cavallino (Venedig 1954).

CARLSTEDT Birger Jarl, * 1907 Helsinki, Finnland. Studienreisen nach Frankreich, Italien, Deutschland. 1930 erste Einzelausstcllung (abstrakte Versuche) in der Konsthallcn in Helsinki. Von 1936 bis 1938 als Spezialbcrichterstatter einer finnischen Zeitung in verschiedenen europäischen Ländern. Beteiligt sich an Gruppcnausstellungen in Paris, Berlin, Rom, Oslo, Kopenhagen, Stockholm sowie am Salon des Realites Nouvellcs 1951 und 1952. Lebt in Helsinki.

CARLSUND Otto Gustaf (1897 bis 1948). Geboren in Petersburg, gestorben in Stockholm. In Schweden aufgewachsen. Studium in Dresden (1921-1922) und Oslo (1922-1923). Kommt 1924 nach Paris, um kubistischc Wandmalerei zu studieren. Besucht das Atelier von Leger, wird einer von Legers Lieblingsschülcrn. Lernt 1927 Mondrian kennen und wendet sich nach und nach den Ideen des Neo-Plasti-zismus zu. 1929 Bekanntschaft mit van Doesburg. Gründet 1930 gemeinsam mit van Doesburg und Heiion die Gruppe «Art Concret». Organisiert im folgenden Jahr eine wichtige Ausstellung kubistischcr und abstrakter Kunst in Stockholm. Der Mißerfolg dieser Ausstellung entmutigt ihn, er gibt daraufhin für eine ziemlich lange Zeit das Malen auf. Seit 1931 als Kunstkritiker tätig. 1944, nach Mon-drians Tod, beschließt Carlsund, wieder zu malen und beteiligt sich an mehreren Ausstellungen. 1947 Vorsitzender des Künstlerklubs in Stockholm. - Bibl. Oscar Reutersvärd: Carlsund och neoplasticismen, Kunsthistorik Tidskrift (Stockholm 1949); Hommage ä Otto Gustaf Carlsund, Galerie Artek (Helsinki 1950); Kristian Romare: Neoplasticismen och Sverige, Konstrcvy (Stockholm 1951).

CARO Anita de, » 1909 New York. Lernt bei Max Weber und Hans Hofmann in der Art Students Lcaguc in New York Zeichnen und Malen. 1930 erste Europareise. Besucht Frankreich, Deutschland, Österreich, Spanien, England und Italien. Lebt von 1935 bis 1938 in Zürich, wo ihre erste Einzelaus-stcllung stattfindet. Zieht dann nach Paris, graphische Ausbildung bei S. W. Haytcr im Atelier 17. Ausstellung in der Galerie des Quatrc Chcmins. Heiratet 1939 den Graphiker Roger Vieillard. Nach dem Zweiten Weltkrieg nähert sich ihre Malweise immer mehr der Abstraktion. Ausstellungen in der Galerie Jeanne Bucher (1950), Hanover Gallery in London (1953), Galeric Marcel Evrard in Lille (1954). Beteiligt sich seit 1948 am Salon de Mai. Lebt in Paris. Intuitive, sorgfältig ausgearbeitete Malerei, bei der die Farben in zarten Abstufungen gegeneinandcrgcstcllt sind.

CARRADE Michel, * 1923 Albi. Beteiligt sich an mehreren Ausstellungen in verschiedenen Städten Frankreichs, bald auch an Ausstellungen in Paris (Salon de Mai, Salon d'Octobre). Einzelausstellungcn 1952 und 1953 in der Galerie Arnaud in Paris, 1955 in der Galerie Granier in Castres. Beteiligt sich daneben an Gruppenausstcllungcn in Italien (Turin, Mailand, Florenz), Deutschland (Mannheim, Offenbach) und in Wien. Lebt in Paris. Geschmeidige, zarte Kompositionen.

CARRENO Mario, * 1913 Habana. 1932 bis 1935 in Spanien (Dekorations- und Plakatmaler), 1936 in Mexiko, 1937 bis 1939 in Paris. Kehrt dann nach Cuba zurück, dort zahlreiche Ausstellungen. Malt seit 1950 abstrakt. Seine abstrakten Kompositionen sind von geometrischer Strenge. - Bibl. Sandu Daric: Carreno (Habana 1957).

CARREY Georges (1902-1953). Geboren in Paris, gestorben in Knokke (Belgien). Besucht kurze Zeit die Ecole des Ans Decoratifs. Arbeitet dann als freier Maler: Karikaturen, Plakate, Theaterdekorationen. Läßt sich 1922 in Brüssel nieder. Malt seit 1925 Porträts. 1946 erste abstrakte Kompositionen. Kehrt 1948 nach Paris zurück. 1950 Einzelausstellungcn in der Galerie de Beaune, 1952 in der Galerie Arnaud; beteiligt sich am Salon de Mai und am Salon d'Octobre.

CAVAEL Rolf, * 1898 Königsberg. Studiert an der Kunstschule für bildende Künste in Frankfurt. 1933 erste Ausstellung zusammen mit Albers, von den Nationalsozialisten geschlossen. Zwei Jahre im Konzentrationslager Dachau. Lebt dann zurückgezogen in Garmisch-Partenkirchen. Malverbot. Seit 1947 Ausstellungen in Basel, Köln, München, New York, Stockholm, Paris, Säo Paulo u. a. 1954 Einzclausstellung in Hannover. Mitbegründer der Gruppe «Zen». Lebt in München.

CAVALLON Giorgio, * 1904 in Italien. Kommt früh nach Amerika, studiert dort bei Charles Hawthorne und Hans Hofmann. Stellt seit 1936 mit der Gruppe «American Abstract Artists» aus. Beteiligt sich 1950 an einer Ausstellung in der Sidney Janis Gallery in New York und 1951 an einer Ausstellung amerikanischer abstrakter Kunst im Museum of Modern Art (New York). Besucht 1953 Frankreich (Paris) und Italien. Lebt in New York. Cavallon malt meist sehr flächig in lebendigen, warmen Farben. - Bibl. Andrew Carnduff Ritchie: Abstract Painting and Sculpture in Amerika, Museum of Modern Art (New York 1951).

CAZIEL Casimir Zielenkiewicz, * 1906 Polen. Besucht die höhere Schule in Lodz, dann die Akademie der Künste in Warschau. Siedelt 1939 nach Frankreich über. Beteiligt sich seither wiederholt am Salon de Mai und am Salon des Surindependants. Lebt in Paris.

CHAPOVAL Jules (1919-1951). Geboren in Kiew, gestorben in Paris. Schulausbildung in Paris. Medizinstudium. Besucht während des Zweiten Weltkrieges die £cole des Beaux-Arts in Marseille und Toulouse. Nach dem Abzug der deutschen Truppen Rückkehr nach Paris, veranstaltet eine Einzelausstellung in der Galerie Jeanne Bucher. Beteiligt sich an mehreren Gruppenausstellungen und an den großen abstrakten Salons. Er war eine der größten Hoffnungen der jungen abstrakten Malerei, als er im Alter von erst 32 Jahren starb. - Bibl. Temoignages pour l'art abstrait (Paris 1952).

CHARCHOUNE Serge, * 1888 Bugurus-lan, Rußland. In die Kunstakademie von Kasan nicht aufgenommen, arbeitet er mehrere Monate an verschiedenen Moskauer Akademien. Kommt 1912 nach Paris. Besucht dort mehrere freie Akademien. Stellt zum erstenmal 1913 bei den Independants aus. Längerer Aufenthalt in Spanien (1914-1917). 1920 erste Einzelausstellung in einer Buchhandlung in der Rue Dau-phine. Arbeitet zwischen 1921 und 1924 an mehreren Zeitschriften dadaistischer Richtung mit. Stellt 1922 in der Galerie Der Sturm in Berlin aus. Beteiligt sich an zahlreichen anderen Ausstellungen (in Barcelona, Stockholm, Brüssel, New York, Prag). Zwischen 1947 und 1956 mehrere Einzelausstellungen in der Galerie Creuze in Paris. Lebt in Paris. Der größere Teil von Charchounes Schaffen ist abstrakt, aber er macht auch gelegentlich plötzliche Abstecher in die Gegenständlichkeit. Einige seiner besten Werke sind durch Musik von Bach oder Beethoven inspiriert. Charchounes mystische Gestalten sind enttäuschend schwach; weitaus besser sind seine freien symbolischen Gemälde. In seinen monochromen Farbsetzungen erreicht sein Werk manchmal eine unvergleichliche Zartheit. Eine Art geistige Übung für den Beschauer, zählen diese Höhepunkte seines Schaffens zu den besten Beispielen reiner Malerei. — Bibl. Autobiographische Erzählung in Scuphor: UArt abstrait, ses origines, ses Premiers maitres (Paris 1949); Collection of tbe Societe Anonyme (New Ha-ven 1950); Emporium Vol. 114, 117, 123 (Bergamo 1951, 1953, 1955).

CHASTEL Roger, * 1897 Paris. Besucht die Ecole des Beaux-Arts (Atelier Cormon), dann die Academie Julian und die Academie Ranson. Macht Zeichnungen und Karikaturen für Modezeitungen. Seit 1926 zahlreiche Ausstellungen. Beteiligt sich an den Biennalen von Venedig und Säo Paulo. Illustriert Le Bestiaire von Paul Eluard. Entwirft Teppichmuster für die Gobelin-Fabrik Paris. Beteiligt sich am Salon de Mai seit dessen Gründung (1948). Sein Schaffen ist nur teilweise abstrakt. Lebt in Saint-Germain-en-Layc. «Die Fähigkeit, zu abstrahieren, ist dem Menschen eigentümlich, sie macht ihn zum schöpferischen Wesen. Jeder qualitative Ausdruck im Kunstwerk hat teil an der Abstraktion, die ich der Transzendenz gleichsetzen möchte. Um zur Abstraktion zu kommen, verzichte ich auf jede Vorgegebenheit der technischen Mittel. Je weiter die Arbeit fortschreitet, desto mehr löst sich die ursprüngliche visuelle Empfindung (die objektiv oder subjektiv sein kann) auf in Form- und Farbbeziehungen, die allmählich immer abstrakter werden und Gestalt gewinnen in einem inneren Licht» (Chastel).

CHELIMSKY Oscar, * 1923 New York. Studiert an der Art Students Lcague und im Atelier Hans Hofmann (1946-1947). Kommt 1948 nach Paris. 1953 Einzelausstellung in der Galerie Jeanne Bucher in Paris. Beteiligt sich an zahlreichen Gruppenausstellungen in Paris, Madrid, Minneapolis, Amsterdam sowie an verschiedenen Pariser Salons. Lebt in Paris. Chelimsky drückt sich in einer beschwingten, warm getönten Kalligraphie aus. Seine Farben scheinen auf der Leinwand zu schweben. Ein sehr zarter Hauch belebt diese abstrakte Vegetation. Trotz aller Vielfalt wirken seine Arbeiten aus dieser Zeit nicht verwirrend. Ein Wechsel in der Malweise trat 1955 ein, als der Künstler die matte Kaseinmalerei aufgab, um mit dick aufgetragenen, leuchtenden Ölfarben zu experimentieren. - Bibl. Katalog 5 Amerikanen in Europa, Stedelijk Museum (Amsterdam 1955).

CHERMAYEFF Serge Iwan, * 1900 Rußland. Studiert in London (1910-1917) und Deutschland. 1942 Professor für Architektur am Brooklyn College (USA). 1946-1951 Direktor des Institute of Design in Chicago. Seit 1946 amerikanischer Staatsbürger. Beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen in den Vereinigten Staaten. 1950 Einzelausstellung in Chicago. Lebt in Chicago. Farbenfrohe Malerei, die geschickt mit Gegensätzen spielt. Gekonnter und sehr eigenwilliger Stil.

CHESNAY Denise, • 1923 Versailles. In Algerien aufgewachsen. Kommt 1944 nach Paris. Stark nachwirkende Begegnung mit dem Frühkubismus und den jungen Abstrakten; wagt sich an eine rein sensitive Abstraktion. Beteiligt sich an Gruppenausstellungen und Pariser Salons. Lebt in Paris.

CHILDS Bernard, 1910 New York. Studiert an der University of Pennsylvania, dann bei Kimon Nicolaides (1932) und Ame-die Ozenfant (1947). Einzelausstellungen im «Obc-lisco», Rom 1951, in der Galeric Breteau, Paris 1953, und in der Zimmer-galcrie, Frankfurt 1955. Beteiligt sich an zahlreichen Gruppenausstellun-gen in Paris und am Salon des Rcalites Nouvcl-les (1954). Lebt in Paris. Malte zuerst stimmungsvolle Bilder in gedämpften Farben, wandte sich aber dann der Kalligraphie zu, verwendet zusammen- oder auseinanderstrebende Farbtupfen, meist von winzigen Außmaßen, bevorzugt in seiner Malerei Grau und Schwarz.

CITRON Minna, * 1896 Newark, New Jersey. Studium in New York. Reisen durch Europa. Zahlreiche Ausstellungen in Amerika. Beteiligt sich seit 1947 am Salon des Rcalites Nouvelles. 1951 Ausstellung in der Galerie Creuzc in Paris. 1952 Wanderausstellung durch Südamerika, Einzelausstellung in Säo Paulo, beschickt auch verschiedene Gruppenausstellungen in Europa. Lebt in New York. - Bibl. Minna Citron, Paintings and Graphics, Texte von Jean Cas-sou und anderen (New York 1952); Ausstellungskatalog Minna Citron des Museu de Arte Moderna (Säo Paulo, Mai 1952).

CLARK Edward, * 1927 New Orleans. Studiert fünf Jahre am Art Institute in Chicago. Malt seit 1946. 1952 nach Paris, 1953 abstrakt. Beteiligt sich an mehreren Gruppenausstcllungcn. 1955 Einzelausstcllung in der Galerie Creuze, Paris. Große, farbenfreudige Improvisationen. Lebt in Paris.

CLAUSEN Fransiska, * 1899 Dänemark. Studiert in Dänemark und in Berlin, dort bei Moholy-Nagy und Archi-penko (1922). Klebebilder in geometrischer Abstraktion. Deutlicher Einfluß der russischen Konstruktivistcn. 1924 bis 1933 in Paris. Anfänglich Schülerin Legers, dann freie Malerin. Beteiligt sich 1926 an der internationalen Ausstellung der Societe Anonyme von K. Dreier in Brooklyn. Lernt 1929 Mondrian, Arp und Scuphor kennen, tritt der Gruppe «Cercle et Carre» bei und stellt mit dieser 1930 aus. In ihre Heimat zurückgekehrt, gibt sie ihr abstraktes Scharfen allmählich auf und geht zur Porträtmalerei über. Lebt zurückgezogen in Dänemark. - Bibl. The Societe Anonyme, Brooklyn Museum (Brooklyn 1926); Art cl'aujourd'hui (Paris, Oktober 1953).

CLOSON Henri J., * 1888 Lüttich, Belgien. Bewegte Jugend. Kommt nach dem Ersten Weltkrieg nach Paris und macht die Bekanntschaft von Claude Monet, Mon-drian und Beothy. Aufenthalt in Antibes und an der baskischen Küste. Versuche über die Reflexion der Farben im bewegten Wasser führen ihn allmählich zur Abstraktion. 1933 stellt er zusammen mit dem Bildhauer Beothy aus. Beteiligt sich regelmäßig am Salon des Reali-tes Nouvelles. Lebt in Paris.

COGGESHALL Calvert, *1907 bei Utica, USA. Studiert Kunst und Architektur an der University of Pennsylvania und der Art Studcnts League. 1937-1938 in Europa. 1951 Einzelausstellung in der Betty Parsons Gallcry in New York. Beteiligt sich im selben Jahr an der wichtigen Ausstellung «Abstract Painting and Sculpture in America» im Museum of Modern Art in New York. Lebt in North Stonington (Connecticut).

COHEN Harold, * 1928 London. Studium an der Slade School of Art (1948-52). Italienreise 1952. Einzelausstellung bei Gimpel Fils (London 1954). Lebt in London.

COLLIGNON George, * 1923 Lüttich. Studium an der Acad6mie des Beaux-Arts in Lüttich. Seit 1949 abstrakt. 1950 und 1951 Beteiligung an der Ausstellung «Les mains eblouies» in der Galerie Maeght sowie am Salon de Mai. Einzelausstellungen in Lüttich (A. P. I. A. W.), Brüssel (Galerie Apollo), Frankfurt (Zimmergalerie) und Paris (Galerie Arnaud). Lebt in Paris.

COMPARD Emile, * 1900 Paris. Malt zuerst in naturalistischer Manier, ermutigt durch Felix Feneon und durch Bonnard, der mit ihm Bilder tauscht. Fertigt ein großes Dekorationsgemälde für die Pariser Weltausstellung 1937. Kommt nach 1946 zu Abstraktion, stellt aber zehn Jahre hindurch nicht mehr aus. 1955 Einzclausstellung abstrakter Werke (Horizontale und Vertikale, in freiem Rhythmus zwischen harmonisch abgestimmte dumpfe Farbtöne gestellt) in der Galerie Ariel in Paris. Lebt in Paris.

CONGDON William, * 1912 Providence, Rhode Island. Studium an der Yale University (New Havcn). Arbeitet dann bei George Dcmetrios in Boston. 1949, 1950 und 1952 Einzelausstellungen in der Betty Parsons Gallery in New York. Lebt in New York und Venedig.

CONOVER Robert, * 1920 Philadelphia, USA. Studiert in Philadelphia, in New York (an der Art Students League) und an der Brooklyn Museum School. Erste Einzelausstellung 1950 in der Lau-rel Gallcry (New York). Beteiligt sich an verschiedenen Gruppenausstellungen in den Vereinigten Staaten. Lebt in New York.

CONSAGRA Pietro, * 1920 Mozzara del Vallo, Italien. Einzelausstellungen in Rom und Venedig. Einer der Organisatoren der Ausstellung «Abstrakte Kunst in Italien», die 1948 in der Galleria Nazionale di Arte Moderna in Rom stattfand. Lebt in Rom. - Bibl. Quelques jeunes, Ca-hiers d'Art Nr. 1 (Paris 1950).

CONTE Michelangelo, • 1913 Spalato, Dalmatien. Besucht humanistisches Gymnasium. Als Künstler Autodidakt. Kam nach einer langsamen Entwicklung zur abstrakten Kunst. Beteiligt sich an Ausstellungen in Neapel, Rom, Venedig, Bern, Wien, Säo Paulo. Lebt in Rom.

COPPEL Jeanne, * 1896 Galatz, Rumänien. Verbrachte ihre Kindheit und Jugend hauptsächlich in der Schweiz und in Deutschland. Tritt 1913 in Verbindung mit dem «Sturm» in Berlin. 1918-19 erste abstrakte Kompositionen und Klebebildcr. Läßt sich 1919 in Paris nieder. Arbeitet im Atelier Ran-son bei Serusier, Vuillard und Maurice Denis. Malt seit 1947 wieder abstrakt. Stellt seit 1948 im Salon des Realites Nouvcllcs aus. Einzelausstellungen in der Galerie Colettc Allendy (1950) und der Galerie Arnaud (1955). Lebt in Paris. Das Werk von Jeanne Coppcl erinnert in seiner ruhigen, maßvollen Zurückhaltung an Braque. Sie liebt stumpfe Töne und weiche Farbharmonien. Gelegentlich fügt sie in ihre Kompositionen einen leuchtenden Akzent ein, der aber nicht aufhellen, sondern durch seine Beschwingtheit die auf dem Bild lastende Schwere noch betonen soll. - Bibl. Herta Wescher: Jeanne Coppel, Cimaisc Nr. 5 (Paris 1955).

CORBETT Edward, * 1919 Chicago. 1938 bis 1940 Kunststudium in San Francisco. 1942—44 in der Handelsmarine, 1944-46 in New York. Unterrichtet 1947-50 an verschiedenen kalifornischen Kunstakademien. Beteiligt sich an mehreren Gruppcnaus-stcllungen: «American Abstract Artists», New York 1947; Art Institute of Chicago 1947; Henry Art Gallery, Seattle 1950; «15 Ame-ricans», Museum of Modern Art, New York 1952. Lebt in Taos (New Mexico).

CORNEILLE Cornelis van Beverloo, * 1922 Lüttich. Sohn holländischer Eltern. Besucht 1940-1943 Zeichenkurse an der Akademie in Amsterdam, gründet 1948 zusammen mit Appel und Constant die «Holländische Experimentalgruppe». 1948 Mitbegründer der Cobra in Paris. Einzelausstellungen in Budapest (1947), Kopenhagen (1950), Amsterdam (1951 und 1954), Rotterdam (1952), Antwerpen (1953), Paris (1953 und 1954). Beteiligt sich an zahlreichen Gruppenausstellungen, so in der Galerie Maeght, der Galerie Pierre und am Salon de Mai. Lebt in Paris. Malweise voll linearer Spannungen. Wirkungsvolle schwarze oder farbige Graphismen.

CORPORA Antonio, * 1909 Tunis. Be-sudit die Kunstschule in Tunis. Kommt mit zwanzig Jahren nadi Florenz, kopiert die Meister der Uffizien. Dann nach Paris, wird dort von Zbo-rowsky, dem Freund von Modigliani, entdeckt. Lebt zwischen 1930 und 1937 abwechselnd in Paris und Tunis. Stellt 1939 in der Galerie «II Mi-lione» in Mailand aus. Schreibt Aufsätze, hält Vorträge über moderne Kunst und nimmt somit regen Anteil an den Auseinandersetzungen über die abstrakte Kunst. Bekämpft vor allem die Ideen der Gruppe «No-vocento». Beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen in Tunis, in Italien und in Paris. Lebt in Rom. - Bibl. Q«e/-ques jeunes, Cahiers d'Art Nr. 1 (Paris 1950); Zervos: Antonio Corpora (Centre d'art italien, Paris 1952); Commentari Nr. 6 (Florenz 1955).

CORSI Carlo, * 1879 Nizza. Besucht die Universität von Bologna und die Accademia Albertina in Turin. Beteiligt sich seit 1912 an der Biennale von Venedig und an zahlreichen anderen Ausstellungen. Zeigt auf einer Gruppenausstellung im Palais des Beaux-Arts in Brüssel sehr beachtliche abstrakte Klebebilder. Lebt in Bologna. - Bibl. Emporium Vol. 122 (Bergamo 1955).

COULON Jean-Michel, * 1920 Bordeaux. Studium in Paris. Lizentiat der Geschichte. Seit 1939 abstrakte Werke. Besucht 1943 Picasso. Stellt 1949 in verschiedenen südamerikanischen Städten Gouachen aus. Erste Einzelausstellung 1950 bei Jeanne Bucher in Paris. Längerer Aufenthalt in Amsterdam. Beteiligt sich an einer Gruppenausstellung in der Sidney Janis Gallery in New York. 1952 Reise nach Spanien. Lebt in Paris.

COVERT John, * 1882 Pittsburgh, Pennsylvania. Studiert 1908 bis 1912 in München, 1912-14 in Paris. Reise nach England. Beteiligt sich an verschiedenen Ausstellungen in den Vereinigten Staaten. Malt seit 1923 nicht mehr, wird Kaufmann. Seine Arbeiten befinden sich vorwiegend in der Sammlung der Societe Anonyme (New Haven). Lebt in Pittsburgh. Covert ist einer der ersten amerikanischen abstrakten Künstler und eine der originellsten Gestalten der amerikanischen Malerei in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. - Bibl. Collection of the Societe Anonyme (New Haven 1950); Andrew Carnduff Ritchie: Abstract painting and sculpture in America (New York 1951); G. H. Hamilton: John Covert, College Art Journal Nr. 12 (New York 1952).

CRAWFORD Ralston, * 1906 Sainte-Ca-therine, Kanada. War zuerst Matrose, studierte 1927-30 Kunst in Los Angeles und Philadelphia, besuchte 1932-33 Europa. Unterrichtet an der Cincinnati Art Academy (1940-41), dann in Buffalo und an der Brooklyn Art School (1948-49). 1937 erste Einzclausstellung in Philadelphia. Lebt in New York. - Bibl. Art in America Nr. 3 (Springfield 1955).

CRIPPA Roberto, * 1921 Monza, Italien. Studium an der Akademie in Mailand. Zahlreiche Einzelausstellungen in Italien (seit 1947) und in den Vereinigten Staaten (seit 1951). Beteiligt sich seit 1948 regelmäßig an der Biennale von Venedig. Sein Werk entwik-kelte sich in Richtung einer sehr freien Kalligraphie in gebogenen, gebündelten Linien. Lebt in Mailand.

CROWLEY Grace, * 1895 Australien. Studiert an der Sidney Art School. 1927-31 Aufenthalt in Frankreich. Schülerin von Andre Lhote, dann beeinflußt von Albert Glci-zcs. Beteiligt sich an verschiedenen Ausstellungen in Paris. Aber erst nach ihrer Rückkehr nach Australien gibt sie allmählich die Gegenständlichkeit auf und wird schließlich neben Ralph Balson einer der wenigen Vertreter der abstrakten Kunst in Australien. Beschickt Ausstellungen in verschiedenen Ländern. Lebt in Mittagong (Australien).