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IDOUX Claude, * 1915 Lyon. Besucht die Ecole des Beaux-Arts in Lyon. Interessiert sich besonders für Freskomalerei. Versucht zusammen mit Lenormand eine Wiederbelebung der großen handwerklichen und geistigen Tradition dieser Kunstart. Beteiligt sich an zahlreichen internationalen Ausstellungen in Deutschland, Schweden, Dänemark, Nordamerika und Säo Paulo. 1951 Einzelausstellung in der Galerie Mai in Paris. Lebt in Paris.
IMKAMP Wilhelm, * 1906 Münstcr/Westf. Sohn eines Malermeisters. Studiert 19261929 am Bauhaus in Dessau bei Kandinsky, Klee und Feininger. Ein Jahr freies Studium in Paris. 1930-1939 als freischaffender Maler in Essen, 1939-1945 Militärdienst. Im Winter 1944 Verlust vieler wichtiger Arbeiten durch Bombenangriff. Lebt seit 1948 in Stuttgart. Malt seit 1948 abstrakt. Ausstellungen: 1933 in Essen und Duisburg; seit 1945 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, so in Bern, Zürich, Pittsburgh, New York; Wanderausstellungen 1952 bis 1953 in Ohio (USA), 1955-1956 in der Türkei. - Bibl. Winkler: Psychologie der modernen Kunst (Tübingen, 1949); Nemitz: Deutsche Malerei der Gegenwart (München 1948); Die Kunst und das schöne Heim (München, Juni 1951); Händler: Deutsche Maler der Gegenwart (Berlin 1956).
IONESCO Nicolas, * 1919 Bukarest. Besucht die Kunstschule in Bukarest. Beteiligt sich an verschiedenen Ausstellungen in seiner Vaterstadt. Kommt 1946 nach Paris, besucht dort die Ateliers von Lhote und Leger. Stößt 1949 zu den Abstrakten, besucht das Atelier von Dcwasne und Pillet. Lernt Herbin kennen. Beteiligt sich am Salon des Realites Nouvelles und an verschiedenen Gruppenausstellungen in Frankreich. 1952 Einzelausstellung in der Galerie Arnaud. Lebt in Paris. - Bibl. Dix jeunes artistes, Quadrum Nr. 1 (Brüssel, Mai 1956).
ISTRAT Alexander, * 1915 Dorohai, Rumänien. Studiert Rechtswissenschaft. Besucht zur gleichen Zeit die Kunstakademie, wo er dann neun Jahre als Assistent tätig ist. Kommt 1947 dank eines Stipendiums des Bukarester Institut Francais nach Paris. Studiert dort an der Academie des Bcaux-Arts, im Atelier Lhote, arbeitet dann als freier Künstler. 1952 Einzelausstellung in der Galerie Colette Allcndy. Beteiligt sich an zahlreichen Gruppenausstellungcn, besonders in der Galerie Denise Rene und bei den großen Salons der Abstrakten in Paris. 1956 Einzclaus-stellung in der Galerie Craven in Paris. Lebt in Paris. «Lange habe ich mit dem Problem der Farbe gerungen, das mich schon immer beschäftigt hat; dieses Ringen hat mich schließlich zur Abstraktion gebracht. Und die Farbe, nicht als Wechselbeziehung, sondern als Ausdruck und Widerschein des Innersten gesehen, hat mich dann zur Form geführt. Mir hat sich die Form durch die Farbe erschlossen» (Istrati). Die neuesten Werke des Künstlers sind meist großformatig, monochrom; die dick aufgetragene Farbe führt ein Eigenleben, sie wirkt durch feine Abstufungen oder durch spärlich verwandte Komplementärfarben. - Bibl. Premier bilan de l'art actuel (Paris 1953); Gindcr-tael: Istrati, Cimaise (Paris, Dezember 1953); Gindcrtael: Propos sur la peinture actuelle (Paris 1955).
ITTEN Johannes, * 1888 Südern-Linden (Schweiz). Beginnt zu malen, während er das Lehrerseminar in Bern besucht (1904-1908). Besucht 1909-1910 die Ecole des Beaux-Arts in Genf. Studiert 1910-1912 an der Universität Bern Mathematik. Lernt auf kurzen Reisen in München den «Blauen Reiter», in Paris die Kubisten kennen. Besucht 1912-1913 wieder die Ecole des Beaux-Arts in Genf, geht 1913 nach Stuttgart, hört dort Vorträge von Hölzel. Begegnung mit Schlemmer und Baumeister. 1915 erste gegenstandslose Bilder. 1916 erste Gesamtausstellung im «Sturm», Berlin. 1916-1919 in Wien, gründet die erste «Itten-schule». 1919 Ausstellung seiner abstrakten Bilder, Begegnung mit Hauer, Berg, Werfel, Tes-senow, Strzygowsky u. a. 1919-1923 am Bauhaus in Weimar, lernt dort Gropius, Feinin-gcr und Marcks kennen. Modelliert abstrakte Plastiken, komponiert Bilder aus Texturkontrasten und entwirft Architekturen. 1923 zweite Gcsamtausstellung im «Sturm» Berlin und Ausstellung im Züricher Kunstgewerbe-Museum. 1926-1931 in Berlin, gründet dort eigene Schule, lernt die Arbeitsweise japanischer Tu-schcmaler kennen. Veröffentlicht 1930 das Tagebuch. Unterrichtet 1932-1938 an einer Textilfachschule in Krefeld, geht 1938 nach Amsterdam, wird im selben Jahr zum Direktor der Kunstgewerbeschule Zürich gewählt, übernimmt 1943 außerdem die Leitung der Textilfachschule Zürich, organisiert den Aufbau des Rictberg-Muscums, das er 1952-1955 leitet. Wird 1953 pensioniert, widmet seither seine Hauptzeit der Malerei. Lebt in Zürich. «Die innige Verbindung der impressiven, expressiven und konstruktiven Vermögen und deren Unterordnung unter die Weisungen und Befehle des innewohnenden Geistes bringt höchste individuelle Leistung. Selbst auf die Gefahr hin, in vielem mißverstanden zu werden, versuche ich, das Unmögliche möglich zu machen» (Itten). - Bibl. Schreyer: Erinnerungen an Sturm und Bauhaus (München 1956); Johannes Itten, Katalog 169 des Stedelijk Museum (Amsterdam 1956).