U V W X Y Z



UBAC Rudolphe Raoul

UNGER Carl

VALENSI Henry

VALMIER Georges

VANBER Albert

VANNI Sam

VANTONGERLOO Georges

VARAUD Serge

VARDANEGA G

VASARELY Victor

VAÏTO Agathe

VEDOVA Emilio

VELDE Bram van

VELDE Geer van

VERONESI Luigi

VEZELAY Paule

VICENTE Esteban

VIEIRA DA SILVA Maria Elena

VILLALBA V

VILLERI Jean

VILLON Jacques

VIRDUZZO Antonino

VISEUX Claude

VOLKERT Werner

VORDEMBERGE-GILDEWART Friedrich

VOSSEN Andre van der

VULLIAMY Gerard

WARB Nicolaas (eigtl. Sophie Warburg)

WEBB Marie

WEBER Hugo

WEBER Max

WEIL Ernst

WELLS John

WENDLAND Gerhard

WENDT Francois Willi

WERKMAN Hendrik Nicolaas

WERNER Lambert

WERNER Theodor

WESSEL Wilhelm

WESTPFAHL Conrad

WIEGAND Charmion von

WINTER Bryan

WINTER Fritz

WOLFF Robert Jay

WOLS

XCERON Jean

YOUNGERMAN Jack

YUNKERS Adja

ZACK Leon

ZAO WOU-KI

ZARITSKY Joseph

ZEID Fahr-el-Nissa

ZIMMERMAN Leo











UBAC Rudolphe Raoul, * 1910 Malmedy. Will erst Forstbeamter werden. Geht 1929 nach Paris, läßt sich an der philosophischen Fakultät immatrikulieren. Verläßt aber bald die Sorbonne, besucht die Ateliers des Montparnasse und der Grande-Chaumiere. Reist mehrere Jahre lang kreuz und quer durch Europa. Beschäftigt sich einige Zeit mit surrealistischer Experimental-Photographic. 1934 Mitglied der surrealistischen Gruppe. Um 1942 gibt er den Surrealismus und die Photographic auf und widmet sich ausschließlich dem Malen und Zeichnen in einem freien Stil, der sich allmählich mehr und mehr der Abstraktion nähert. Am liebsten arbeitet er auf Schiefer. 1950 und 1955 Einzelausstellungen in der Galerie Maeght, Paris. Beteiligt sich an Gruppenausstellungen, u. a. in Basel (1953 im Kunstmuseum, 1956 in der Galerie Beyeler) und im Suermondt-Museum zu Aachen (1955). Lebt in Paris. - Bibl. Frenaud: Une peinture tragique, Derriere le Miroir Nr. 34 (Paris 1950); Premier bilan de l'art dctuel (Paris 1953); Raoul Ubac, Derriere le Miror Nr. 74-75-76 (Paris 1955); Frenaud: La peinture tragique de Raoul Ubac, XXe Siecle (Paris, Juni 1956); R. Michelet: Ubac, Schiefer-Schnitte, Graphis Nr. 66 (Zürich 1956); Ubac, L'Oeil (Paris, Mai 1957).

UNGER Carl, * 1915 bei Znaim. Studium in Wien bei Boeckl. 1936-1938 längere Aufenthalte in Paris und Rom, zahlreiche Studienreisen durch Europa. Kommt vom Expressionismus über den Kubismus um 1949 zur Abstraktion. In dieser Übergangsperiode entstanden zahlreiche Landschaftsbilder, hauptsächlich Aquarelle, und figurale Kompositionen. Den Hauptanstoß für seine Hinwendung zur Abstraktion erhielt er im Jahr 1949 durch eine Kandinsky-Gesamtaus-stellung, die er in Paris sah. Hält auch in der Lösung vom Gegenständlichen die Berührung mit der Natur aufrecht und malt seine abstrahierenden Landschaftsbilder vor der Natur. Lyrische Landschaften, aber auch Arbeiten mit konstruktivistischer Tendenz. 1947 Gründungsmitglied des Art-Club Österreich, beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen in Österreich, Italien, Frankreich, Holland, der Schweiz, an der II.Biennale von SäoPaulo, an der XVII.Biennale von Venedig und an der Biennale von Tokio. Seit 1951 Professor an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, 1952 österreichischer Staatspreis für Malerei. Arbeitet 1954-56 an Kartons für ein großes Glasfenster (100 qm Fläche), dessen 36 Felder jedes eine konstruktiv abstrakte Komposition für sich darstellt. Er bevorzugt starke Farben; seine Bindung an die Landschaft ist sehr wesentlich. Lebt in Wien. - Bibl. Schmidt: Neue Malerei in Österreich (Wien 1956).

VAÏTO Agathe, * 1928 Ungarn. Besucht die Kunstschule in Budapest. 1949 nach Paris. Beteiligt sich am Salon des Sur-independants (1951 und 1952), am Salon de Mai und am Salon d'Octobre (1954) sowie an Gruppenausstellungen in der Galerie de France (1956). Lebt in Paris.

VALENSI Henry, * 1883 Algier. Gründer und seit 1932 Leiter der Association des Artistes Musicalistcs in Paris. Zahlreiche Reisen durch Europa und Afrika. Beteiligt sich seit 1907 am Salon des Indepen-dants. Organisiert dreiundzwanzig Ausstellungen der «peinture musicaliste» in Paris, in anderen Städten Frankreichs und in verschiedenen Ländern. Vizepräsident des Salon des Realites Nouvellcs. Lebt in Paris. Allegorische Kompositionen in kräftigen Farben.

VALMIER Georges (1885-1937). Geboren in Angouleme, gestorben in Paris.

Besucht 1905 die Pariser Academie des Beaux-Arts, dann als freier Maler in Paris tätig. Im Ersten Weltkrieg Soldat. Stellt 1921 in Paris aus. Entwirft mehrere Dekorationen für futuristische Theaterstücke von Marinetti. Als ausgezeichneter Sänger verdient er sich seinen Lebensunterhalt zeitweise als Kirchensänger. Seine letzten Arbeiten sind Dekorationen für die Pariser Weltausstellung 1937. Vom Kubismus, d. h. von der gegenständlichen Wirklichkeit ausgehend, stößt Georges Valmier oft bis zur Abstraktion vor. Seine wohl besten Werke befinden sich im Solomon R. Guggenheim Museum in New York. Sie entstanden 1919-1923 und haben fast alle Titel aus dem Gebiet der Musik (Fuge, Scherzo, Improvisation).

VANBER Albert, * 1905 Lcstre, Frankreich. Studiert an der Ecole des Beaux-Arts in Paris und in den Ateliers Cor-mon und Pierre Laurens. 1953 Einzelausstellung abstrakter Werke in der Galerie Suzanne Michel in Paris. Beteiligt sich im selben Jahr am Salon des Realites Nouvelles. Lebt in Paris.

VANNI Sam, * 1908 Viborg, Finnland. Besucht die Kunstakademie in Helsinki (1927-1928). Schüler des Bildhauers W. Aaltonen (1930). Mehrere Aufenthalte in Frankreich und Italien. Zahlreiche Einzelausstellungen in Finnland. Malt seit 1948 abstrakt. Beteiligt sich an Gruppenausstellungen in Paris, Rom, Stockholm, Oslo, Kopenhagen und Reykjavik. Lebt in Helsinki.

VANTONGERLOO Georges, * 1886 Antwerpen. Besucht die Akademien in Antwerpen und Brüssel. Zuerst Bildhauer. 1914 zur belgischen Armee eingezogen. Nach dem Fall von Antwerpen in Holland interniert. 1916 Bekanntschaft mit Theo van Doesburg. Mitunterzeichner des Ma-nifests des Stijl und Mitarbeiter an der gleichnamigen Zeitschrift während der ersten Jahre ihres Bestehens (1917-1920). Wohnt in Men-ton (1919-1927), läßt sich dann in Paris nieder. Befreundet mit Mondrian und Seu-phor, später mit Max Bill und Pevsncr. Beteiligt sich 1930 an der Ausstellung «Cercle et Carre». Gründet mit Herbin die Gruppe «Ab-straction-Creation» (1931). Nachdem er lange in seinem bildnerischen und plastischen Schaffen den Prinzipien des Stijl (dem horizontalvertikalen Rhythmus) gefolgt war, verwendet Vantongerloo seit 1937 die Kurve und richtet seither seine Versuche in Richtung des «Unbestimmten». Seine Arbeiten beruhen dennoch fast immer auf der Grundlage mathematischer, oft sehr komplexer Berechnungen. Mehr als sechzig seiner Bilder wurden 1949 neben Bildern von Pevsner und Max Bill im Kunsthaus Zürich ausgestellt. Lebt in Paris. - Bibl. Vantongerloo: L'Art et son avenir (Antwerpen 1924); Barr: Cubism and Abstract Art (New York 1936); Vantongerloo: Paintings, Sculp-tures, Reflexions (New York 1948); Seuphor: L'Art abstrait, ses origi-nes, ses Premiers maitres (Paris 1949); Ausstellungskatalog von Zürich (1949); Katalog der Retrospektivausstellung «De Stijl» (Amsterdam 1951).

VARAUD Serge (1925 bis 1956). Geboren in Villeurbanne bei Lyon, gestorben in Toulon. 1948 erste abstrakte Werke. Stellt 1948 in Toulon und 1949 in Paris aus. Sammelt die abstrakten Maler aus Toulon und Umgebung in einer Gruppe und veranstaltet zur gegenseitigen Anregung und Förderung Ausstellungen in seinem Atelier. «Zum- Prinzip der Ruhe, der Horizontalen, und zum geistigen Prinzip der Vertikalen muß man die Symbole der beiden Lebenspolc hinzufügen: die Kurve für die weibliche Weichheit und die Diagonale für die männliche Energie. Mit dem farbigen Leben der Harmonien, Kontraste und Dissonanzen muß man ein Werk schaffen, in dem der wahrnehmbare Ausdruck total wird bei möglichst freier Ausdrucksweise» (Varaud).

VARDANEGA G., * 1923 Possagno bei Venedig. Studium an der Kunstakademie in Buenos Aires. 1946 Mitglied der argentinischen Gruppe «Arte Con-creto-Invencion». 1948-1949 Europareise. Ein Jahr in Paris, dann zurück nach Buenos Aires, wo er seine Arbeiten (Glasmalereien, Raumkonstruktionen) fortführt. Lebt in Buenos Aires.

VASARELY Victor, * 1908 Pecs, Ungarn. Immatrikuliert an der medizinischen Fakultät der Universität Budapest, interessiert sich aber mehr für anatomische Aktstudien in der Akademie Podolini-Volk-mann. Besucht 1929 das «Bauhaus von Budapest», das «Mühely» von Bortnyik. Hört dort die Vorlesungen von Moholy-Nagy und lernt das Schaffen von Malewitsch, Mondrian, Gro-pius, Kandinsky und Le Corbusier kennen. Laßt sich Ende 1930 in Paris nieder. Mitglied der Gruppe der Galerie Denise Rene seit ihrer Gründung (1944). Beteiligt sich am Salon des Surindependants, am Salon des Realites Nou-velles und am Salon de Mai. Einzelausstellun-gen in Budapest (1930 und 1933), Kopenhagen (1950), Stockholm (1952), Brüssel (1954) und in der Galerie Denise Rene in Paris (1944, 1946, 1949, 1952, 1955). «Die Wege der abstrakten Malerei sind keineswegs bequem zu gehen. Man schafft nicht von heute auf morgen eine neue Welt, ohne liebgewordenc Gefühlsgewohnheiten aufzugeben, das heißt, ohne der vom Gegenständlichen her bestimmten anerzogenen Anschauungsweise nachzutrauern. Man muß hart werden, ein Leben lernen, für das es keine Tradition gibt, sich mit unbekannten Formen vertraut machen, eine Welt noch nie dagewesener Empfindungen schaffen, man darf niemals in seinem Bemühen nachlassen. Diese Wandlung vollzieht Vasa-rely mit jenem strengen Ernst, der seinen Kompositionen eine diesem Künstler eigene heldenhafte Note gibt» (Leon Degand). - Bibl. Temoignages ponr l'art abstrait (Paris 1952); Dewasne: Vasarely, Presses litteraires de France (Paris 1952); Ausstellungskatalog der Galeric Denise Rene (Paris 1955).

VEDOVA Emilio, * 1919 Venedig. Autodidakt. Stellt seit 1936 aus. Kommt über den Kubismus und Expressionismus z Abstraktion. Bereist Italien, führt dabei d Leben eines einfachen Arbeiters. Als Gegn des Faschismus beteiligt er sich am Partisane; krieg. Gründet 1946 in Venedig die «No Front der Künste». Einzelausstellungen allen größeren Städten Italiens sowie in Ne York (Viviano Gallery) und München (Gal rie Günther Franke). Beteiligt sich an d< Biennalen von Venedig und an zahlreich« anderen Ausstellungen in Italien, Frankreic Deutschland und Südamerika. Reisen nach P ris, Brasilien, Österreich, Deutschland. Lebt Venedig. «Für Vcdova ist die Malerei eii Möglichkeit, die Welt zu erfassen, das wah Abbild des ewigen Widerstreits von Sein ur Nichtsein, von Gut und Böse. Allerdings sir es nicht die Urkräfte des Kosmos, die in seine Werken aufeinanderprallen und aneinand zerschellen, sondern die tiefsten Triebkräfte di menschlichen Seele» (Giulio Carlo Argan). Bibl. Apollonio: Vedova, Cahiers d'Art Nr. (Paris 1953); / 4 Soli (Turin, November 1955 Das Kunstwerk Nr. 5 (Baden-Baden 1956 Commentari Nr. 7 (Mailand 1956); Heilmaie Vedova, Die Kunst (München 1956).

VELDE Bram van, * 1895 Zonderwonde, Holland. Sehr schwere Jugend in Leyden und Den Haag. Anstreicher, dann Dekorateur in einem Geschäft für Luxusartikel. Dank der Unterstützung seines Arbeitgebers kann er (um 1924) nach Paris gehen, um sich ganz der Malerei zu widmen. Aufenthalt auf den Balearen. 1936 zurück nach Paris. Beteiligt sich am Salon des Indepenflants und dem Salon des Surindependants. Einzelausstellungen in der Galerie de Mai (1946), in der Galerie Maeght (1952) und in der Galerie Warren (1955). Lebt in Paris. Weiche, ineinandergeschachtelte Formen, barocke Linienführung. Reine Farben (Blau, Grün, Weiß), die in einer durchsichtig klaren Atmosphäre zu schweben scheinen. - Bibl. Derriere le Miroir Nr. 11-12, 43 (Paris 1948, 1952); Cabiers d'Art Nr. 1 (Paris 1952).

VELDE Geer van, * 1898 Lisse, Holland. Bruder von Bram van Velde. Seit 1925 in Paris. Stellt 1926-1930 im Salon des Indepen-dants aus. Erste Einzelausstellung 1938 in London (Galerie Guggenheim jun.). Hält sich 1939-1945 in Cagncs-sur-Mer auf. Einzelausstcl-lungen 1946 und 1952 in der Galerie Maeght in Paris. Beteiligt sich am Salon d'Automne, am Salon des Tui-leries und am Salon de Mai. Zusammen mit seinem Bruder 1948 Ausstellung in der Kootz Gallery in New York. Übte und übt noch einen bestimmenden Einfluß auf viele junge Maler aus. Lebt in Paris. Kompositionen von spielerischen, aber klaren Formen, gekennzeichnet durch kluge Anordnung fein abgestimmter Farbakkorde. - Bibl. Derriere le Miroir Nr. 11-12 und Nr. 51 (Paris); Ausstellungskatalog Drei Künstler aus Paris, Städtische Kunsthalle (Recklinghausen 1952); Premier Bilan de l'art actuel (Paris 1953).

VERONESI Luigi, * 1908 Mailand. 1934 Mitglied der Gruppe «Abstraction-Creation» in Paris. 1939 Einzelausstcllun-gen in Mailand und Paris. Dreht abstrakte Filme. Beteiligt sich an verschiedenen Gruppenausstellungen abstrakter Kunst, vorwiegend in Italien, so wiederholt in der Galleria del Milione (seit 1953). Lebt in Mailand.

VEZELAY Paule, * 1893 Südengland. Studium in London. Beginnt als Buchillustratorin. 1921 erste Ausstellung in der Gallery Dorian Leigh in London. 1923-1939 in Paris. 1928 erstes abstraktes Gemälde. 1934 Mitglied von «Abstraction-Creation». Beteiligt sich 1929-1939 am Salon des Surindependants und an zahlreichen Ausstellungen abstrakter Kunst. Ständiges Mitglied des Salon des Reali-tes-Nouvelles. Wichtigste Einzelausstellungen: Galerie Jcanne Bucher (Paris 1928, 1932, 1934, 1937, 1946); Lefevre Gallery (London 1936, 1942); Galerie Colette Allendy (Paris 1950); Gimpel Fils Gallery (London 1950). Lebt in London. Wenige Künstler zeigen so wie Paule Vezelay die Vielfalt der Abstraktion. Sie fertigt Gemälde, Skulpturen, Collagen, Kompositionen aus gespannten Schnüren, Zeichnungen, Stiche und Radierungen. Ihr Werk ist von einem heimlichen Zauber erfüllt, von einer kindlichen, sehr reinen Zartheit. - Bibl. Art d'aujourd'hui (Paris, Dezember 1954).

VICENTE Esteban, * 1906 Spanien. Stellt 1928-1935 in Madrid, Barcelona, Paris und London aus. 1937 erste Ausstellung in New York (Kleeman Gallcries). Beteiligt sich an verschiedenen Gruppcnausstellungen in New York sowie an der Ausstellung »Aspects de la peinture americaine» in der Galerie de France in Paris (1952). Lebt in New York. Zwanglos geordnete Farbflächen. Die Improvisation ist aber nur scheinbar. Eine sichere Disziplin bestimmt die Anordnung der Linien, Formen und Farben. Vicente fertigt auch Collagen von überraschender Formendichtc und farblicher Leuchtkraft. - Bibl. Thomas B. Hess: Ab-stract Painting (New York 1951).

VIEIRA DA SILVA Maria Elena, * 1908 Lissabon. Kommt mit neunzehn Jahren nach Paris, um bei Bourdellc und Despiau Bildhauerei zu studieren. Besucht die Ateliers von Friesz und Leger, dann das Kupferstichatelier von Hayter. Heiratet 1930 den ungarischen Maler Arpad Szenes. Zahlreiche Rehen durch Europa. Während des Zweiten Weltkriegs in Südamerika. Kehrt 1947 nach Paris zurück. Seit 1933 Einzelausstellun-gen in der Galerie Jeanne Bucher, seit 1949 in der Galerie Pierre; 1951 im Musee d'Art Moderne in Paris. Zahlreiche Ausstellungen in London und anderen Städten Europas. Beteiligt sich am Salon de Mai. Lebt in Paris.

Durch progressive Entwicklung ihres ihr eigenen Themas hat Vieira da Silva eine ganz persönliche Kunst geschaffen, eine in der Malerei seltene Erscheinung. Es ist etwas in ihren Werken, das bis jetzt noch niemals ausgedrückt wurde: Ein Raum ohne Dimensionen, der alle Grenzen zu sprengen scheint, ein halluzinierendes Mosaik, bei dem jedes einzelne Element von einer über sich hinausweisenden inneren Kraft ist. Jeder einzelne Farbfleck ist von verhaltener dynamischer Geladenheit, deren Kraft durch das ganze Bild zum Ausdruck kommt. Die Kunst eines Mondrian war reiner Stil, die eines van Gogh reiner Ausdruck. Vieira da Silva findet eine Synthese der beiden Gegenpole der Kunst. Ihr Schaffen ist gekennzeichnet durch Vcrhaltenhcit und Phantasiereichtum, eine bezaubernde Verbindung von Ordnung und Freiheit. - Bibl. Descargues: Vieira da Silva (Paris 1949); Seuphor: Promenade autour de Vieira da Silva, Cahiers d'Art Nr. 2 (Paris 1949); Das Werk (Zürich 1954); Ausstellungskatalog Nr. 127 des Stedelijk Museum (Amsterdam 1955); Grcnicr: Vieira da Silva, L'Oeil (Paris, Februar 1956); Katalog der Ausstellung Abstrakte Maler in der Galerie Bcyeler (Basel 1956); Gueguen: Vieira da Silva, XX« Sieclc (Paris, Juni 1956).

VILLALBA V., * 1925 auf den Kanarischen Inseln. Studium an der Kunstakademie in Buenos Aires. Beteiligt sich seit 1946 regelmäßig an den Ausstellungen der argentinischen Künstlervereinigung «Arte Con-creto-Invcncion». Lebt in Buenos Aires.

VILLERI Jean, » 1898 Oncglia, Italien. Seit 1906 in Frankreich. Lebt erst in Südfrankreich, dort entstehen zahlreiche Gemälde im impressionistischen Stil. 1932 Mitglied der Gruppe «Abstraction-Creation». Beteiligt sich am Salon des Tuilcries, am Salon des Realites Nouvelles und am Salon de Mai, daneben an zahlreichen Gruppenausstellungen in verschiedenen Städten Frankreichs. 1948 Einzelausstcllung in der Galeric Maeght, Paris. Beschickt mehrere Ausstellungen abstrakter Kunst in Deutschland, Belgien, Brasilien und den Vereinigten Staaten. Lebt in Cagnes-sur-Mer (Alpcs-Maritimes), hält sich oft in Paris auf. Er ist ein sehr kultivierter Maler. Seine oft ziemlich improvisiert wirkenden Arbeiten sind dennoch gründlich durchgeplant und aufgebaut nach einem ganz persönlichen Ordnungsprinzip. - Bibl. Lescure: Jean Villen, Cahiers d'Art (Paris 1949); Elgart: Villeri, Cahiers d'Art Nr. 1 (Paris 1953).

VILLON Jacques, * 1875 Damville. Sein eigentlicher Name ist Gaston Duchamp. Bruder des Bildhauers Raymond Du-champ-Villon und von Marcel Duchamp. Besucht 1894 das Atelier Cormon. Arbeitet lange Zeit als Karikaturist. Mitglied des Salon d'Au-tomne. 1905 zusammen mit Duchamp-Villon erste Ausstellung in Rouen. Stößt 1911 zu den Kubistcn. In seinem Atelier in Puteaux wird die «Section d'Or» gegründet, deren wichtigste Mitglieder Leger, Picabia, La Fresnaye, Metzinger und Gleizes sind. Während des ganzen Ersten Weltkriegs Soldat. 1919 erste abstrakte Gemälde. Beteiligt sich seit 1922 an den Ausstellungen der Societe Anonyme in New York. 1921-1930 reproduziert er, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, zahlreiche Werke moderner Künstler in oft sehr bemerkenswerten Farbstichen. Malt 1931-1933 wieder abstrakt. 1935 nach den Vereinigten Staaten. Beteiligt sich 1939 an der Ausstellung «Realites Nouvelles» in der Galeric Charpen-tier in Paris. Stellt seit 1944 regelmäßig in der Galerie Carre in Paris aus. Lebt in Puteaux bei Paris.

Villon gehört wie Klee nur mit einem Teil seines Schaffens der abstrakten Kunst an, aber stärker als bei Klee weist jedes seiner Werke abstrakte Züge auf. Er schreibt: «Die Malerei der Gegenwart ist schöpferisch, bestimmt vom Rhythmus und dem Problem des Raums. Um den Forderungen dieser Malerei gerecht zu werden, muß man aus dem Sujet Rhythmus und Volumen herausholen, wie man einen Diamanten aus dem Gestein holt.» Auf den ersten Blick könnte die Malweise von Villon kraftlos und oberflächlich erscheinen. Aber der flüchtige Blick täuscht sich hier mehr denn je: Wir finden bei Villon eine geschlossene, wohlausge-messene Welt, deren Reichtümer der Künstler aufgenommen, deren Dimensionen er bestimmt hat, die er bis in die letzten Tiefen durchdrungen hat; eine harmonische, geordnete Welt voller Leben, dicht und vibrierend wie ein Baum. - Bibl. Barr: Cubism and Abstract Art (New York 1936); Art of this Century (New York 1942); Paul Eluard und Rene" Jean: Jacques Villon ou VArt glorieux (Paris 1948); Art d'aujourd'hui (Paris, Dezember 1949); Collection of the Societe Anonyme (New Ha-ven 1950); Raynal: De Picasso au surrealisme (Paris-Genf 1950); Konstrevy Nr. 1 (Stockholm 1950); Emporium Nr. 112 (Bergamo 1950); Lassaignc: Jacques Villon (Paris 1950); Rene Massat: Jacques Villon, Cahiers d'Art (Paris 1951); Landini: Villon, Paragone Nr. 67 (Florenz 1955); Goya Nr. 6 und 7 (Barcelona 1955); Seuphor: Klee et Villon, Preuves (Paris, Juli 1955); Knaurs Lexikon moderner Kunst (München 1955).

VIRDUZZO Antonino, "1926 New York. Italienische Eltern. Geht 1932 nach Sizilien; studiert in Comiso und Florenz. 1945 wieder in New York. Bereist Südamerika, Kanada, England, Frankreich. 1955 Mitarbeiter der Galleria delle Carrozzc in Rom. 1956 Einzelausstellung in Rom. Stark lineare geometrische Abstraktion in matten Farben.

VISEUX Claude, * 1927 Paris. Studiert Architektur an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. 1950 erste ungegenständliche Gemälde. Beteiligt sich an zahlreichen Gruppenausstellungen. 1955 Einzelausstellung in der Galerie Drouin in Paris. Lebt in Paris.

VOLKERT Werner, * 1911 Sollstedt. Studium in Breslau und Berlin (1930-1934). Kunstpädagoge. Reisen nach Skandinavien, Spanien, Frankreich, Italien, Sardinien. Um 1932 Lösung vom Gegenständlichen, allmählicher Übergang zur nicht vom Gegenstand her motivierten Malerei im Sinne der Formerfindung und farbigen Gleichnisbildung. Neigung zu struktureller und plastischer Formung. Seit 1955 Professor an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, wo er auch lebt.

VORDEMBERGE-GILDEWART Friedrich, * 1899 Osnabrück. Studiert Architektur und Bildbauerei in Hannover. Malt seit 1919 konstruktivistisch. Seit 1924 Mitglied des «Sturm» (Berlin) und des «Stijl» (Holland). 1925 bis 1926 Aufenthalt in Paris. 1929 erneut in Paris, Einzclausstellung in der Galeric Povo-lotzky. Beteiligt sich 1930 an der Ausstellung «Cerclc et Carre». Mitglied von «Abstraction-Creation» (1932). 1936-1937 Aufenthalt in Berlin; geht im folgenden Jahr nach Zürich, dann nach Amsterdam. Naturalisierter Holländer. Beteiligt sich an zahlreichen avantgardistischen Ausstellungen in Europa und den Vereinigten Staaten sowie an der Ausstellung «Premiers maitres de l'art abstrait» in der Galeric Maeght (Paris 1949). Einzelausstellungen in Köln und Ulm (1955), in Zürich und Rio de Janeiro (1956). Seit 1955 Professor an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Lebt in Ulm. Vordemberge-Gildcwart ist Autor mehrerer Bücher, besonders eines Bildbandes über Kandinsky (Verlag Duwaer, Amsterdam). — Bibl. Onze peintres vus par Arp (Zürich 1949); Das Werk (Zürich 1950); Katalog Nr. 81 des Stedelijk Museum (Amsterdam 1951).

VOSSEN Andre van der,* 1893 Harlem. Ausbildung als Lithograph. Besucht die Kunstgcwerbeschule in Harlem. Beginnt 1928 zu malen; erst Impressionist, kommt allmählich zur Abstraktion. Seit 1946 ist sein Schaffen vollständig ungegenständlich. Beteiligt sich an mehreren Gruppenausstellungen         in Amsterdam, Den Haag und Brüssel sowie mehrmals am Salon des Realites Nouvelles in Paris. Lebt in Over-veen bei Harlem.

VULLIAMY Gerard, * 1909 Paris. Schweizer Eltern. Lernt Plakatmalerei, Dekorationsmalerei, Theaterdekoration, Graphik. Beginnt 1928 zu malen (Landschaften und Stilleben). Drei Jahre an der Acad£-mie Lhote. Kommt 1932 zur Abstraktion und tritt der Gruppe «Abstraction-Creation» bei. Erste Einzclausstellung 1933 in der Galerie Pierre in Paris, zeigt abstrakte Gemälde, deren Technik an die Freskomalerei erinnert. Schließlich kommt er zum Surrealismus. Verläßt die Bewegung 1937: «Ich glaube, daß der Surrealismus nur für Poesie und Dichtung, nicht aber für die Malerei bedeutungsvoll ist.» Tritt der Schweizer Gruppe «Die Allianz» bei. 1948 Einzelausstellung in der Galerie Jeannc Bucher in Paris. Beteiligt sich am Salon des Realites Nouvelles und am Salon de Mai. Stellt gemeinsam mit Gerard Schneider in Bern und Basel aus (1949). Einzelausstellung in der Galerie Roque (Paris 1952). Lebt in Paris. Sehr farbenfreudiger abstrakter Impressionismus. Die Farbe vibriert im Raum. Das oft dominierende Gelb drückt einen Hunger nach Licht und Sonne aus. Vermeidet schwarze oder auch nur dunkle Farbtöne. - Bibl. Gintertael: Propos sur la peinture actuelle (Paris 1955).

W

WARB Nicolaas (eigtl. Sophie Warburg), * 1906 Amsterdam. Studiert an der Amsterdamer Akademie. Kommt 1928 nach Paris, besucht verschiedene Akademien des Montparnasse. Steht einige Zeit stark unter dem Einfluß von Vantongcrloo. Findet dann zu einem Konstruktivismus, dem sie eigene, frei erfundene Elemente hinzufügt. Beteiligt sich seit 1946 am Salon des Realites Nouvelles. Einzclausstcllungen in den Galerien Creuze (1947) und Colctte Allendy (1954). Beschickt zahlreiche Ausstellungen abstrakter Kunst in Frankreich, Holland und anderen Ländern. Lebt in Paris.

WEBB Marie, * 1901 Sydney. Besucht um 1930 eine freie Malschule in Sydney. Beteiligt sich seit 1936 an verschiedenen Ausstellungen in Australien. Erste Einzelausstellung 1945 in Sydney. Geht 1947 nach London, 1949 nach Paris, beginnt dort abstrakt zu malen. Einzclausstcllungen in der Galerie Co-lettc Allendy (1950) und der Galerie Suzannc Michel (1953). Beteiligt sich wiederholt am Salon des Realites Nouvelles und an zahlreichen Ausstellungen in Paris. Lebt in Paris.

WEBER Hugo,:f 1918 Basel. Studium in Basel und Paris (Malerei und Bildhauerei). Durch Mo-holy-Nagy 1946 als Lehrer an das Institute of Design in Chicago berufen. Dann Professor am Illinois Institute of Technology. Zahlreiche Ausstellungen in den Vereinigten Staaten, Kanada, Frankreich, der Schweiz, Norwegen und dem Libanon. Lebt in Paris. «Ich bezeichne meine Malweise als energetisch, denn ich arbeite schnell, in einer halbautomatischen Weise, mit dem Bestreben, die zu bemalende Fläche zur völligen Entfaltung zu bringen. Ich bemühe mich, wie ein Tänzer Technik und seelischen Ausdruck ins Gleichgewicht zu bringen. Daraus entstehen offene Formen, fließende räumliche Strukturen» (Hugo Weber).

WEBER Max, * 1881 Bialystok, Rußland. 1891 nach den Vereinigten Staaten. 1898-1901 Studium am Pratt Institute, 1905 bis 1908 an verschiedenen Pariser Akademien. War neben Bruce und A. B. Frost um 1907 einer der ersten Schüler von Matisse. Beteiligt sich am Salon des Independants und am Salon d'Automne. Kehrt 1908 wieder nach den Vereinigten Staaten zurück. Erste Einzelausstellung 1909 in der Haas Gallery in New York. Stark beeinflußt durch den Kubismus, kommt Max Weber mit einer Reihe von Werken im Jahr 1915 zur völligen Abstraktion, Werke, die von der Landschaft und der New Yorker Atmosphäre ausgehen. Kehrt nach 1918 wieder zur gegenständlichen Malweise zurück. Lebt in New York. - Bibl. Mellquist: Die amerikanische Kunst der Gegenwart (Berlin 1950); Das Werk (Zürich 1950).

WEIL Ernst, * 1919 Frankfurt/Main. Studiert 1946-1950 an der Akademie der bildenden Künste in München. Malt seit 1947 abstrakt. Beteiligt sich an den Ausstellungendes Deutschen Künstlcrbunds, der Neuen Gruppe München und der Frankfurter Sezession sowie an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland. Kollektivausstellungen in Heidelberg (1949), München (1952 und 1955), Antibes (1955), Paris (1956) und New York (1957). Lebt in München. «Die Gliederung des Raumes im kubistischen Sinne bestimmt den Aufbau meiner Bilder. Die Wahl der Farben und ihr Ablauf sind Träger des Bildinhalts und somit Thema meiner Malerei. Der Prozeß der Malerei ist durch das handwerkliche Problem immer im Fluß» (Weil). - Bibl. Trier: Zeichnungen von Ernst Weil (München 1955).

WELLS John, * 1909 Penzance, Cornwall. Medizinstudium. Bis 1946 als Arzt tätig. Widmet sich dann völlig der Malerei. Stark beeinflußt durch den Bildhauer Gabo während dessen Englandaufenthalts. Einzelausstellungen in London (1948) und New York (1952). Lebt in Saint-Ives (Cornwall).

WENDLAND Gerhard, * 1910 Hannover. Handwerkliche Lehre, dann Studium an der Kunstgewerbeschule Hannover. Nach verschiedenen Auslandsreisen Militärdienst. Seit 1954 als Kunsterzieher tätig. Leitet seit 1957 die Abteilung Freie Malerei und Graphik an der Werkkunstschule in Hannover, wo er auch lebt.

WENDT Francois Willi, * 1909 Berlin. Studiert 1928-1934 Philosophie und Kunstgeschichte. 1932 erste ungegenständliche Werke. Seit 1937 in Paris. Sechs Monate im Atelier von Leger, tritt in Verbindung zu Kan-dinsky, Delaunay, Freundlich, Härtung, Polia-koff. Beteiligt sich am Salon des Surindepen-dants, am Salon des Realites Nouvelles, am Salon d'Octobre und an zahlreichen anderen Gruppenausstellungen. 1951 Einzelausstellung in der Galerie Colette Allendy. Lebt in Paris. Das Schaffen von Wendt ist sehr vielgestaltig, aber stets findet sich ein Bemühen um Maß und ruhige Klärung. Disziplinierter Stil dominiert vor strömendem Ausdruck. Meist reine, aber nicht grelle Farben. Diffuses Licht von verhaltener Innigkeit. - Bibl. Katalog der Ausstellung Ausgewanderte Maler im Museum Morsbroich (Leverkusen 1955); Gin-dertael: Propos sur la peinture actuelle (Paris 1955).

WERKMAN Hendrik Nicolaas (1882 bis 1945). Geboren in Leens, gestorben in Groningen, Holland. Zuerst Journalist, dann Drucker in Groningen, beginnt Werkman mit fünfunddreißig Jahren zu malen. Benützt seit 1923 typographische Hilfsmittel in gedruckten, abstrakten Kompositionen, zuerst große Blätter in Schwarz oder Grau. Nach 1925 verwendet er große Drucktypen (Holztypen für Plakatdruck) als abstrakte Motive für vielfarbige Kompositionen. Eine Ausstellung dieser Werke findet 1927 in der Galerie du Sacre du Printemps in Paris statt. Zur selben Zeit veröffentlicht Werkman eine dadaistisch ausgerichtete Zeitschrift The next Call, die er selbst druckt. Kehrt nach 1938 zur gegenständlichen Malwcise zurück. Im April 1945, wenige Tage vor der Räumung von Groningen, wurde er von deutschen Truppen erschossen. Werkman war einer der freiesten Geister Hollands zwischen den beiden Weltkriegen. Seine Monotypien legen Zeugnis ab von einem Künstler, der das Wagnis nicht fürchtet, der sich stets für Neues offenhält. In seinen ersten Drucken deutet sich ein konstruktivistischer Einfluß an, in seinem späteren Schaffen ein gewisser gemilderter Expressionismus. - Bibl. Katalog der H. N. Werkman-Retrospektivausstellung, Stedelijk Museum Amsterdam (Dezember 1945); Das Werk (Zürich 1950 und 1954); Art d'aujourd'hui (Paris Februar-März 1952); Ausstellungskatalog der Libraire La Hüne (Paris 1952); Katalog Nr. 7, Kesi-ncrgesellschaft (Hannover 1956).

WERNER Lambert, * 1900 Stockholm. Studium in Berlin und Paris. Beteiligt sich am Salon des Surindependants. Einzelausstellungen in Stockholm (Galerie Farg och Form), Paris (Galerie Creuzc), Basel (Galeric d'Art Moderne), Berlin (Galerie Bremer), Brüssel (Galerie Apollo) und Luzern (Galerie d'Art National). Lebt in Stockholm.

WERNER Theodor, * 1886 bei Tübingen. Studiert an der Stuttgarter Akademie (1908-1909); unternimmt zahlreiche Reisen, hält sich jährlich in Paris auf. Wohnt 1930 bis 1935 ständig in Paris, dann in Potsdam. Werner ist einer der aktivsten, aber auch einer der überzeugendsten Vertreter der deutschen abstrakten Kunst nach 1945. Zahlreiche Einzcl-ausstellungcn in Deutschland; so 1951-1952 in Tübingen, in der Galerie Franckc, München, und der Galerie Ferdinand Möller in Köln; 1956 in der Galerie G. Francke in München, auch in der Galerie des Cahiers d'Art (Paris 1950). Mitglied der deutschen Gruppe «Zen 49». Seine Frau, Woty Werner, geboren 1903 in Berlin, besuchte die Akademien und freien Ateliers von Berlin, München und Paris. Hauptsächlich bekannt durch bemerkenswerte abstrakte Webereien. Beide beteiligten sich 1955 an der Ausstellung im Cercle Volney in Paris. Leben in Berlin-Charlottenburg. - Bibl. Grohmann: Theodor Werner, Cahiers d'Art (Paris 1949); Katalog der Ausstellung Berliner Künstler (Bonn 1950); Das Kunstwerk Nr. 3-4 (Baden-Baden 1953); Art d'aujourd'hui (Paris, August 1953); Katalog der Ausstellung im Cercle Volney (Paris 1955).

WESSEL Wilhelm, * 1904 Iserlohn. 1924 Studium am Bauhaus bei Kandinsky, mehrjähriger Studienaufenthalt im Vorderen Orient, 1928 bei Hofer in Berlin. Seit 1945 freier Maler in Iserlohn. Entscheidet sich nach jahrelangem Grundlagenstudium 1953 für die abstrakte Malerei. Beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, so 1957 in Schiedam, Barcelona, Madrid, Paris.

WESTPFAHL Conrad, * 1891 Berlin. Studiert in Berlin bei Orlik (1910 bis 1912), dann an der Münchner Akademie. Längere Aufenthalte in Paris, Italien, Nordafrika und Griechenland. Beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen abstrakter Kunst. Ein-zclausstcllung 1953 in der Galeric Ophir, München. 1954 Gastdozent an der Landcs-kunstschulc Hamburg. Schrieb viele Aufsätze über moderne Kunst. Lebt in München. Westpfahl brauchte lange, bis er zur Abstraktion kam. Und so weist auch sein Schaffen eine Dichte auf, nach der man bei den jüngeren Künstlern vergebens suchen würde. - Bibl. Die Kunst und das schöne Heim Nr. 12 (München 1951); Westpfahl: Meine Wendung zur Gegenstandslosigkeit, Das Kunstwerk Nr. 3-4 (Baden-Baden 1953).

WIEGAND Charmion von, * 1900 Chicago. Tochter des Journalisten Karl H. von Wiegand, des Doyen der amerikanischen Korrespondenten in Europa. Sie selbst ist sehr aktiv als Journalistin und Schriftstellerin über Kunstfragen. Steht seit 1920 in enger Verbindung mit den New Yorker Avantgardisten. Begegnungen mit Hartley, Max Weber, Stella, Stuart Davis u. a. Beginnt 1926 zu malen, erst in einem phantasievollen Primitivismus. Lernt Piet Mondrian kennen, als dieser 1940 nach New York kommt, und wird durch ihn zur geometrischen Abstraktion geführt. Einzelausstellungcn 1947 und 1948 in der Rose Fried Gallery in New York, 1952 in der Saidenberg Gallcry. Beteiligt sich seit 1947 an den Ausstellungen der «American Abstract Ar-tists», zu deren Vorsitzender sie 1951 ernannt wurde. Reisen nach Europa und Mexiko. Lebt in New York.

WINTER Bryan, * 1915 London. Studium an der Slade School in London. Mehrere Ausstellungen ebenda, in Deutschland, Frankreich und New York. Unterrichtet an der Bath Academy of Art. Lebt in London.

WINTER Fritz, * 1905 Altenbögge. 1927 bis 1930 am Bauhaus in Dessau Schüler von Schlemmer, Kandinsky und Klee. Lernt während eines Aufenthalts in Berlin den konstruktivistischen Bildhauer Gabo kennen. Zahlreiche Reisen nach der Schweiz und nach Frankreich. Befreundet mit Kirchner. Hält Vorträge an der Akademie in Halle/Saale. Während des Hitler-Regimes Betätigungsverbot. Seine als «entartete Kunst» bezeichneten Werke werden aus den deutschen Museen entfernt und in Zürich (1934) und London (1938) verkauft. Gerät 1945 in russische Kriegsgefangenschaft. Lebt in Diessen/Ammersee, ist Professor an der Kasseler Akademie. - Bibl. Domnick: Abstrakte Malerei (Stuttgart 1947); Haftmann: Fritz Winter (Bern 1951); Cahiers d'Art Nr. 1 (Paris 1953); Röthel: Moderne deutsche Malerei (Wiesbaden 1956).

WOLFF Robert Jay, * 1905 Chicago. Studium an der Yale University. Arbeitet als Maler und Bildhauer in London (1927), dann in Paris (1929-1931), schließlich in New York und Chicago (1932-1942). Widmet sich seit 1935 ausschließlich der Malerei. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in New York, Chicago, San Francisco u. a. Beteiligt sich an Ausstellungen in Paris, München, Rom und anderen europäischen Städten. Mitarbeiter von Moholy-Nagy seit Gründung der School of Design in Chicago (dem jetzigen Institute of Design). Zeichenlehrer am Broock-lyn College. Lebt in Brooklyn und in seinem Studio in Ridgefield (Connecticut).

WOLS (eigtl. Otto Alfred Schulze-Battman, 1913-51). Geboren in Berlin, gestorben in Paris. Nahm den Namen Wols 1937 an. Einige Zeit am Bauhaus in Dessau, begibt sich 1932 nach Paris, wo er mit Miro, Max Ernst, Tzara und Calder zusammentrifft; dem letzten gibt er Deutschunterricht. 1933 nach Spanien, verdient sich seinen Lebensunterhalt als Photograph. Nach Frankreich zurückgekehrt, veranstaltet er eine Ausstellung seiner Photographien und wird 1937 zum offiziellen Photographen der Pariser Weltausstellung ernannt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ein Jahr lang als deutscher Staatsangehöriger interniert. Nach seiner Entlassung läßt er sich als Maler in Südfrankreich nieder. Längere Bekanntschaft mit Pierre-Henri Roch£ in Dieulefit. Nach Paris zurückgekehrt, lernt er Sartre und Simone de Beau-voir kennen, die seine Förderer werden. 1947 Einzclausstellung in der Galerie Drouin. Beteiligt sich dann an mehreren Gruppenausstellungen in Paris und in Italien. 1950 Einzelausstellung in der Hugo Gallcry in New York. Wenn Wols die in seinem Schaffen vorhandenen verschiedenartigen Einflüsse (Expressionismus, Surrealismus) überwindet und zur reinen Abstraktion findet, ist sein Werk gelegentlich von außerordentlicher Dichte und starker Faszination. Seine großen Bilder, aus einer Vielzahl winziger Striche aufgebaut, gehören zu den eindrucksvollsten und ungewöhnlichsten Werken der abstrakten Kunst. In diesen Höhepunkten seines Schaffens, die wie gestaltgewordene Delirien oder Trancezustände anmuten, scheint sich der Künstler erschöpft zu haben und fällt zurück in einen Stil von weicher Unbestimmtheit. Wols schrieb auch Gedichte; seinem anarchistischen Naturell entsprach am meisten .die chinesische Mystik. — Bibl. Bryen und Roch6: Wols, Galerie Drouin (Paris, ohne Datum); Guilly: Wols, Galerie Drouin (Paris 1947); / 4 Soli Nr. 5 (Turin 1955); Apollonio: Wols - forma - natura, in Scritti Bd. 2 (Rom 1956). Wols illustrierte Werke von Kafka, Artaud, Paulhan, Sartre u.a.

XCERON Jean, * 1890 Isari, Griechenland. 1904 nach den Vereinigten Staaten. Studium an der Corcoran Art School in Washington (1910-1916), dann an verschiedenen Kunstschulen in New York. 1927-1937 in Paris. Beteiligt sich während dieser Zeit an zahlreichen Ausstellungen in Paris und in verschiedenen europäischen Ländern. Erste Einzelausstellung 1935 in New York, gefolgt von vielen anderen in den Vereinigten Staaten, so 1950 in der Sidney Janis Gallery, 1955 in der Rose Fried Gallery (beide New York). Lebt in New York. Xceron hat einen völlig eigenen Stil: wohlgeordnet, aber nicht starr. Die Kompositionselemente bewahren immer etwas Spielerisches, das Auge und Gemüt erfreut.

YOUNGERMAN Jack, * 1925 in USA. 1947 nach Paris, ein  Jahr an der Ecole des Beaux-Arts. Beteiligt sich am Salon de Mai, am Salon des Realites Nouvelles und an der Ausstellung «Les Mains eblouies» (Galerie Maeght 1950). Einzelausstellung in der Galerie Arnaud (Paris 1951). Lebt in den Vereinigten Staaten. Freie geometrische Formen, verhaltenes Kolorit.

YUNKERS Adja, * 1900 Riga. Studiert in Leningrad, Berlin, Paris, London. Einzelausstellungen in den Vereinigten Staaten und Europa. Unterrichtet in New York an -der New School for Social Research (1947-1954) und während der Sommersemester 1948 und 1949 an der University of New Mexico. 1954-1955 Aufenthalt in Europa (Paris und Rom). Yunkers erzielt eindrucksvolle Effekte durch mehrfarbigen Obereinanderdruck von Holzschnitten. Er wurzelt mit seinem Schaffen im Impressionismus, kam aber im Verlauf seiner künstlerischen Entwiicklung zu einer gekonnten, manchmal überaus durchdacht organisierten Abstraktion.

ZACK Leon, *1892 Nijni-Nowgorod, Rußland, Philologiestudium an der Universität Moskau. Besucht gleichzeitig Zeichen-und Malakademien. 1920-1922 in Italien. Ein Jahr in Berlin, wo er für das Romantische Russische Ballett Dekorationen und Kostüme entwirft, kommt 1923 nach Paris, seinem seitherigen Wohnsitz. Stellt aus im Salon d'Au-tomne, im Salon des Independants, im Salon des Surindepcndants, an dessen Gründung er beteiligt war, und seit 1952 auch im Salon de Mai. Seit 1926 Einzelausstellungen in verschiedenen Pariser Galerien. Beteiligt sich an zahlreichen Ausstellungen in Europa. Seine Kunst durchläuft verschiedene gegenständliche Phasen, um langsam zur Ungegenständlichkeit zu gelangen. Einzelausstellungen abstrakter Werke in Paris: 1949 in der Galerie des Ga-rets, 1953 im Centre Saint-Jacques und 1956 in der Galerie Kleber. Lebt in Paris. Monochrome Kompositionen mit sehr einfachen geometrischen Elementen oder Farbklecksen, die manchmal isoliert in der Mitte des Bildes stehen. Äußerste Nüchternheit. Tendiert manchmal nach Malewitsch, dann wieder nach einem unmittelbaren Gefühlsausdruck. Arbeitet hauptsächlich mit Wischtechnik.

ZAO WOU-KI * 1920 Peking. Kommt mit fünfzehn Jahren an die Nationale Kunstschule in Hanchow. 1941 bis 1947 Professor an derselben Schule. Siedelt 1948 nach Paris über, veranstaltet seit 1950 Einzelausstellungen in der Galerie Pierre in Paris, seit 1952 in der Cadly-Birch Gallery in New York. Beteiligt sich regelmäßig am Salon de Mai in Paris. Lebt in Paris. Das ursprünglich gegenständliche und oft bis zu einem gewissen Grad gekünstelte Schaffen von Zao Wou-Ki entwickelt sich in jüngster Zeit auf eine abstrakte Kalligraphie hin.. Durch geistige Durchdringung gewinnen seine Werke an Tiefe; von nichtssagender UnVerbindlichkeit kommt er zur persönlichen Aussage.

ZARITSKY Joseph, * 1891 Borispol, Ukraine. Studiert bis 1914 an der Kunstakademie in Kiew. Läßt sich 1923 in Israel nieder, begibt sich 1927 nach Paris, um dort sein Studium zu beenden. Nach Israel zurückgekehrt, gründet er eine Vereinigung von Malern und Bildhauern und ist Gründungsmitglied der Gruppe New Horizont. Beteiligt sich an der Biennale von Venedig. 1955 Einzelausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam. Zaritskys Malerei ist eine elastische, beschwingte Improvisation. Sein Schaffen verrät eine unendlich feine Sensibilität, vor allem in seinen gelungenen Farbversuchen. Lebt in Israel. - Bibl. Katalog Nr. 137 des Stedelijk Museum (Amsterdam 1955).

ZEID Fahr-el-Nissa, * 1903 Prinkipo, Türkei. Besucht 1920 die Akademie Senai-Nefisse. 1928 nach Paris, arbeitet in der Aca-demie Ranson. Im folgenden Jahr zurück nach der Türkei, dann zahlreiche Reisen durch Europa. 1937 in Berlin. 1939-1940 Aufenthalt in Budapest. 1941 Einzelausstellung in Istanbul. 1948 wieder in Paris. Wendet sich der Abstraktion zu und stellt in der Galerie Colette Allendy (1950) und in der Galerie de Beaune (1951) aus. Beteiligt sich am Salon des Reali-tes Nouvelles und am Salon de Mai mit großformatigen abstrakten Kompositionen in lebhaften, tanzenden Farben. Mutter des Malers Nejad (siehe diesen). Lebt in London und Paris. - Bibl. Temoignages pour l'art abstrait (Paris 1952).

ZIMMERMAN Leo, * 1924 in Penn-sylvanien, USA. Besucht die Academy of Kentucky. 1944-194* als Soldat in Frankreich. Beteiligt sich 194S an Gruppcnausstellungen in Kentucky, kommt im selben Jahr nach Paris. Beteiligt sich 194S am Salon des R^alites Nouvelles, 1952 an einer Ausstellung in der Galerie Denise Rene Kehrt 1953 nach den Vereinigten Staaten zurück. Lebt in Louisville (Kentucky).